Neubauprojekt für drei Millionen
Jahresversammlung Der Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen nimmt für ein neues Domizil Fremdkapital in Millionenhöhe auf. Mit dem Bau soll baldmöglichst begonnen werden
Jahrelang war der Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen in der Lenbachstadt auf der Suche nach einem passenden Gebäude oder Grundstück. Ende 2015 sind die Verbandsvorsitzende Elisabeth Teschemacher und der Geschäftsführer Hans-Peter Wilk inmitten der Stadt fündig geworden und haben für 500000 Euro sofort zugeschlagen. Der Eingabeplan, der Anfang Mai dem Stadtrat vorgelegt werden soll, steht und baldmöglichst soll es mit dem Bau des Caritashauses, das rund 3 Millionen Euro kostet, losgehen. Nach Abzug von rund einer Million Euro Zuschüssen und dem Einsatz von eigenen Mitteln muss der Verband circa 1,7 Millionen Euro Fremdkapital aufnehmen. Das war bei der Mitgliedervollversammlung in der Tagesstätte in Neuburgs Marienstraße die Kernbotschaft.
Neben dem Bauvorhaben listete die Vorsitzende Teschemacher eine Reihe von etablierten Leistungen und neuen Projekten auf. Etwa die Kampagne „Jugend stärken im oder die Trägerschaft Jugendsozialarbeit an der Grundschule im Schwalbanger. „Beim Wohnungs-Leerstandmanagement in Schrobenhausen sind wir sehr erfolgreich“, sagte sie. Weiter verweist der Jahresbericht des Vorvorjahres auf die Nachbarschaftshilfe „Wir füreinander“. Dazu, und vorwiegend zur fachlichen Unterstützung der Asylhelferkreise, wurde eine neue Halbtagsstelle geschaffen.
Als Anwalt und Solidaritätsstifter setzt sich der Caritasverband gegen Diskriminierung und Benachteiligung ein, so auch in einer Auseinandersetzung mit dem Jobcenter. Das habe laut Teschemacher im Jahr 2015 den Selbstbehalt derjenigen, welche im Rahmen der Zuverdienstprojekte bei der Caritas betreut werden, drastisch gekürzt. Die Betroffenen wurden bei der rechtlichen Auseinandersetzung vor Sozialgerichten begleitet und unterstützt. „Das Jobcenter musste die drastischen Kürzungen richterlich angeordnet zurücknehmen“, so Teschemacher.
Der weitere Report verdeutlichte das große Angebot des Verbandes rund um die psychosoziale Beratungsund Behandlungsstelle – etwa den Kontakttreff „die Weiche“als Begegnungsstelle für Menschen mit chronischer Suchterkrankung, das betreute Einzelwohnen oder den sozialpsychiatrischen Dienst. Gut angenommen werde unter dem Titel „Alltagspraktisch“der wöchentliche Fahrdienst von Schrobenhausen zum Jobcenter nach Neuburg.
Neben den vielseitigen Projekten und Diensten standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung vor allem Zahlen. Der Haushaltsplan 2017 umfasst über 4,3 Millionen Euro und wurde einstimmig verabschiedet. Weiter explizierte der Geschäftsführer Hans-Peter Wilk das Geschäftsjahr 2015, das mit einem Überschuss von 10 700 Euro endete. Rund 141 000 Euro fließen in die Rücklagen.
Insgesamt wurde das Jahr 2015 mit Einnahmen von über 4,1 Millionen und Ausgaben von etwa vier Millionen Euro abgeschlossen. Die Zahlen für 2016 lagen noch nicht vor. Hinter den Beträgen verbergen sich viele Einzelprojekte und Programme der Caritas – von der NachQuartier“ barschaftshilfe bis hin zu den Tagesstätten für Menschen mit psychischer Behinderung und Erkrankung.
Rund 350 Ehrenamtliche engagieren sich bei der Caritas und ihren Diensten, betont Teschemacher. Bezahlte Beschäftigte seien es derzeit 90. Mitglieder zählt der Caritasverband 130. Sieben davon waren bei der Versammlung, plus drei vom Caritasrat. Neben dem Sprecher Heinz Richter sind das die Neuburger Stadträte Alfred Hornung und Christian Peschik. Das Trio sieht sich laut Richter als ehrenamtliches Zustimmungsgremium.
Zum Abschluss des Treffens stellte Hans-Peter Wilk die Vorhaben für 2017 vor. Er nannte die Installation eines Krisendienstes, den Aufbau der mobilen Jugendsozialarbeit in Schrobenhausen, die EDV-Anpassung, den Datenschutzaudit, den Betreuungsverein und das Inklusionsprojekt. Bei der nächsten Mitgliederversammlung im Herbst wünscht sich das Gremium mehr Teilnehmer, denn dann stehen die Neuwahlen des Vorstands und des Caritasrats an.