Denkmäler sind wertvoll
Die Sanierung der Kirche St. Peter in Neuburg kostet 3,6 Millionen Euro. Der Staat beteiligt sich mit 2,6 Millionen an der Finanzierung. Das ist viel Geld.
Mit den Steuergeldern hätten sich gewiss auch andere Dinge unterstützen lassen: zum Beispiel Krankenhäuser, Kindergärten, Theater, Schulen Parks und Schwimmbäder. Andererseits genießen Denkmäler nicht umsonst einen hohen Stellenwert und entsprechend einen besonderen Schutz. Ein herausragendes Beispiel ist das denkmalgeschützte Ensemble der Oberen Altstadt in Neuburg, zu dem auch die Kirche St. Peter zählt.
Die Altstadt ist nicht nur Einheimischen ein schöner Anblick, sie ist auch Motor für den Tourismus. Gäste aus dem In- und Ausland kommen nach Neuburg und begeben sich beim Erklimmen des Jura-Hügels, auf dem die Obere Stadt sitzt, förmlich auf Zeitreise. Auch der unverwechselbare Charakter des Neuburger Schloßfests wäre ohne die originalgetreue historische Kulisse undenkbar. Das Denkmalensemble besitzt Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus. Vorausgesetzt, der Zustand bleibt erhalten.
In ihrer jetzigen Form machen die historischen Bauten Geschichte im Stadtbild lesbar. Unterschiedliche Epochen und ihre Baustile treten hervor, führen die Vergangenheit vor Augen und stärken die kulturelle Identität in der Gegenwart. Zu dieser Vergangenheit gehört auch die Säkularisation und ihre Folgen. Der Staat hat sich an kirchlichem Eigentum bereichert, heute hilft er, es zu erhalten. Ironie der Geschichte – im Ergebnis aber wichtig. Denn nicht selten wird historische Bausubstanz für austauschbare Zweckbauten geopfert, mit dem Ziel einer kurzfristigen Gewinnmaximierung. Der Verlust des kulturellen Erbes ist dabei ungleich größer.
So, wie besondere Situationen besondere Maßnahmen erfordern, gibt es Bauwerke, die eines besonderen Schutzes bedürfen. Davon profitieren nicht nur Kirchgänger.