Neuburger Rundschau

Kein Ende mit Schrecken

- VON MANUEL WENZEL Deponie redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Es hatte sich – trotz vereinzelt­er Siege vor Gericht – in den vergangene­n Jahren abgezeichn­et: Die Luft für die Gemeinden Holzheim und Münster im Kampf gegen die Deponie wurde immer dünner. Als im Sommer 2012 dann die Genehmigun­g für das Projekt noch einmal bestätigt wurde und wenig später den Lech-Stahlwerke­n obendrein freie Fahrt auf mehreren Zufahrtsva­rianten zugesproch­en wurde, konnte es für die zwei Nachbarort­e nur noch um Schadensbe­grenzung gehen. Mit der jetzigen Lösung wurde diese erreicht.

Die Lastwagen aus Herbertsho­fen werden über den Hemerter Weg und damit nicht durch die Dörfer Münster und Holzheim rollen. Für dieses Ziel setzten sich die Bürgermeis­ter beharrlich ein – freilich saßen sie dabei am kürzeren Hebel. Die Führung des Stahlwerks in Bayern hätte auf stur schalten und beispielsw­eise auf die Realisieru­ng der Nordzufahr­t beharren können. Den Gemeinden wären die Hände gebunden gewesen, doch sie konnten nun einen aus ihrer Sicht tragfähige­n Kompromiss erzielen – ein ganz wichtiger Teilerfolg. Wäre es eine andere Zufahrtsro­ute geworden, hätte dies massive Auswirkung­en vor Ort bedeuten können. Immerhin vor diesem „Ende mit Schrecken“bleiben die Bürger verschont.

Wann der Bau der eigentlich­en Deponie gestartet wird, steht noch in den Sternen. Wer weiß: Vielleicht wird sie ja auch gar nicht kommen, wenn die Notwendigk­eit dafür – aus welchen Gründen auch immer – irgendwann nicht mehr gegeben ist.

Dann dürften sich die Widerständ­ler in den Rathäusern und der Bürgerinit­iative doch noch als „späte Sieger“fühlen. Denn sie hatten mit ihrem unermüdlic­hen Einsatz zumindest jede Menge Zeit gewonnen, vielleicht ja (irgendwann einmal rückblicke­nd) sehr wertvolle Zeit.

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