Kein Ende mit Schrecken
Es hatte sich – trotz vereinzelter Siege vor Gericht – in den vergangenen Jahren abgezeichnet: Die Luft für die Gemeinden Holzheim und Münster im Kampf gegen die Deponie wurde immer dünner. Als im Sommer 2012 dann die Genehmigung für das Projekt noch einmal bestätigt wurde und wenig später den Lech-Stahlwerken obendrein freie Fahrt auf mehreren Zufahrtsvarianten zugesprochen wurde, konnte es für die zwei Nachbarorte nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Mit der jetzigen Lösung wurde diese erreicht.
Die Lastwagen aus Herbertshofen werden über den Hemerter Weg und damit nicht durch die Dörfer Münster und Holzheim rollen. Für dieses Ziel setzten sich die Bürgermeister beharrlich ein – freilich saßen sie dabei am kürzeren Hebel. Die Führung des Stahlwerks in Bayern hätte auf stur schalten und beispielsweise auf die Realisierung der Nordzufahrt beharren können. Den Gemeinden wären die Hände gebunden gewesen, doch sie konnten nun einen aus ihrer Sicht tragfähigen Kompromiss erzielen – ein ganz wichtiger Teilerfolg. Wäre es eine andere Zufahrtsroute geworden, hätte dies massive Auswirkungen vor Ort bedeuten können. Immerhin vor diesem „Ende mit Schrecken“bleiben die Bürger verschont.
Wann der Bau der eigentlichen Deponie gestartet wird, steht noch in den Sternen. Wer weiß: Vielleicht wird sie ja auch gar nicht kommen, wenn die Notwendigkeit dafür – aus welchen Gründen auch immer – irgendwann nicht mehr gegeben ist.
Dann dürften sich die Widerständler in den Rathäusern und der Bürgerinitiative doch noch als „späte Sieger“fühlen. Denn sie hatten mit ihrem unermüdlichen Einsatz zumindest jede Menge Zeit gewonnen, vielleicht ja (irgendwann einmal rückblickend) sehr wertvolle Zeit.