Neuburger Rundschau

Die Entscheidu­ng naht

ERC Ingolstadt (1) Bei der Suche nach einem neuen Sportdirek­tor biegen die Verantwort­lichen der Panther auf die Zielgerade ein. Larry Mitchell ist dabei ein heißer Kandidat

- VON DIRK SING

Wer wird Nachfolger von Jiri Ehrenberge­r? Diese Frage beschäftig­t nach der Trennung des bisherigen Sportdirek­tors, der am gestrigen Freitag auf einer Pressekonf­erenz offiziell als neuer Cheftraine­r des Zweitligis­ten Ravensburg Towerstars vorgestell­t wurde, die Eishockey-Szene in und um Ingolstadt. In der breiten Öffentlich­keit und zahlreiche­n Medien wurde zuletzt eifrig „Kandidaten-Bingo“gespielt. Unzählige Namen von möglichen (und auch unmögliche­n) Kandidaten wurden dabei gehandelt, genannt und ins Gespräch gebracht – verbunden mit der Hoffnung, aus diesem Sammelsuri­um einen „Volltreffe­r“zu landen.

Lange gedulden, wer künftig das „Ehrenberge­r-Erbe“antreten wird, müssen sich die Anhänger der Schanzer allerdings nicht mehr. „Wir haben in dieser Woche mit fünf, sechs Kandidaten Gespräche geführt“, berichtet Panther-Geschäftsf­ührer Claus Gröbner. Ursprüngli­ch sei geplant gewesen, bereits am gestrigen Freitag den Beirat über diese Unterredun­gen schriftlic­h und mündlich zu unterricht­en. „Nachdem dieses Gremium jedoch nicht vollständi­g gewesen wäre, werden wir dies Anfang der kommenden Woche nachholen. Dann wird auch relativ zeitnah eine Entscheidu­ng fallen“, so Gröbner.

Die persönlich­en und telefonisc­hen Gespräche mit den potenziell­en Anwärtern seien laut dem Panther-Chef allesamt „sehr gut, harmonisch und informativ verlaufen“. Persönlich habe er sich bereits auf zwei Wunschkand­idaten festgelegt. „Die letzte Entscheidu­ng – gerade bei einer derartigen Personalie – trifft bei uns aber selbstvers­tändlich der Beirat“, erklärt Gröbner.

Ob unter seinen beiden „Wunschkand­idaten“auch der ehemalige Augsburger und Straubinge­r Headcoach Larry Mitchell ist, woll- te Gröbner indes „nicht kommentier­en“. Nach NR-Informatio­nen weilte der 49-jährige Deutsch-Kanadier (siehe auch Interview mit dem Hauptgesel­lschafter der Augsburger Panther, Lothar Sigl), der zwischenze­itlich auch bei der Düsseldorf­er EG als Trainer und Sportdirek­tor gehandelt wurde, am Mittwoch zu einem mehrstündi­gen Meeting in Ingolstadt, wo er unter anderem sogar von mehreren Fans gesehen wurde. Eine Verpflicht­ung Mit- chells würde durchaus Sinn ergeben, zumal er nahezu perfekt in das Anforderun­gsprofil der ERCI-Verantwort­lichen (Gröbner: „Wir benötigen jemand, der kommunikat­iv sehr stark ist. Er sollte zudem eine charismati­sche Persönlich­keit darstellen, in der sich die unterschie­dlichen Spielertyp­en und Gruppen wiederfind­en und damit klarkommen. Der neue Mann muss die Liga und den deutschen Spielermar­kt kennen sowie über gute Kontakte nach Nordamerik­a verfügen.“) passen würde.

Eines schloss Gröbner gegenüber der Neuburger Rundschau allerdings aus: eine Verschmelz­ung des Sportdirek­torund Trainer-Postens. „Die Position des Sportdirek­tors ist bei uns strategisc­h und daher langfristi­g ausgelegt. Aus diesem Grund ist es nicht vorgesehen, dass eine Person sowohl als Sportdirek­tor als auch Trainer agiert“, betont der Geschäftsf­ührer.

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Foto: dpa Traf sich am vergangene­n Mittwoch mit den Verantwort­lichen des ERC Ingolstadt: Der ehemalige Cheftraine­r der Augsburger Panther und Straubing Tigers, Larry Mitchell (hinten).

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