Vettel streichelt Gina
Formel 1 Ferrari-Pilot beendet die längste Durststrecke seiner Karriere
Wenn Männer die Nase einer Frau streicheln, ist das erstens eine schöne Geste und zeugt zweitens von Herzenswärme. Seinen Gefühlen ließ auch Sebastian Vettel freien Lauf. Nachdem der Formel1-Pilot in Melbourne die längste Durststrecke seiner Karriere von 553 Tagen ohne Sieg beendet hatte, fuhr der 29-Jährige mit der Hand sanft über die Fahrzeugnase von Gina. So hat der Deutsche sein italienisches Gefährt getauft.
Nun ist Vettels Dame ein Bolide aus Kohlefaser und hat ein Herz aus Aluminium, doch Männer sind manchmal sonderbar und entwickeln echte Gefühle für ihren fahrbaren Untersatz. Zumal Ferrari mit dem 2017er-Modell offensichtlich ein großer Wurf gelungen ist. Die Marke mit dem sich aufbäumenden Pferd im Wappen kann mithalten. In den vergangenen drei Jahren herrschte in der Formel 1 gähnende Langeweile, weil meist Mercedes vor Mercedes gewann. Nicht so in Australien. Zum Saisonauftakt folgten die Silberpfeile mit Lewis Hamilton und Valtteri Bottas erst auf den Plätzen zwei und drei.
Vettel siegte, auch weil die Mercedes-Crew den Briten Hamilton zu früh zum Reifenwechsel geholt hatte. Den Italienern und den Fans der Formel 1 ist das egal. Hauptsache gewonnen. Das PS-Spektakel verspricht wieder Spannung. Was der Sieger sagte, lesen Sie im Sport. Laut Statistik hat Vettel, der bis 2013 bereits vier Weltmeisterschaften mit Red Bull gewonnen hat, nun gute Chancen auf den Titel. Seit dem Jahr 2000 wurde in elf von 17 Fällen der Auftaktsieger auch Weltmeister. Da verteilt der Deutsche gerne Streicheleinheiten an Gina, die mit offiziellem Namen höchst langweilig SF70H heißt.