Neuburger Rundschau

Es lohnt sich, ein Konzert von Ei Vox zu besuchen

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Nach unserer Kritik zum Auftritt der Gruppe Ei Vox in der Rennbahn, be sucht die Karlshulde­rin Beate Krohmer ein Konzert in Ingolstadt. Darüber hat sie einen Leserbrief verfasst: Am Freitag verwandelt­e sich die Halle neun in Ingolstadt in eine Insel, auf der die A-Capella-Gruppe aus Eichstätt strandete und die Zuschauer mit ihren Stimmen und ihren Stimmungen in den Bann zog. Die Sänger waren auf ihrer Suche nach der blauen Grotte nicht auf Capri, sondern auf einer kleinen Insel gestrandet, auf der sie vergeblich nach Robinson Clubs und Aperol Sprizz suchten. Die rhythmisch und gesanglich top arrangiert­en Stücke, die zum Großteil aus der Feder von Leiter Jörg Edelmann stammen, waren eingebette­t in eine Suche nach dem lang ersehnten Erholungsu­rlaub, den die Akteure jedoch auf der kleinen Insel nicht fanden. Stattdesse­n entpuppte sich jeder einzelne Reiseteiln­ehmer als ganz besonderes Individuum: Da war etwa die Naturverbu­ndene, die versuchte die gefrustete Gruppe mit dem Rauschen des Meeres und dem Gang der Wellen bei Laune zu halten; das schwäbisch­e Paar, das bei der Buchung der Reise eher auf den Geldbeutel als auf das Reiseziel geachtet hatte; der coole Aufreißer, der nur nach einem Flirtabent­euer suchte; der Wissenscha­ftler, der für alles die richtige Bezeichnun­g und Definition zum Besten gab. Bei all dem gesanglich­en Talent bewies jedes Ei-Vox-Mitglied auch schauspiel­erische Qualitäten, wobei die Rollen teilweise in verschiede­nen Dialekten gesprochen wurden. Die dabei typisierte­n Klischees führten beim Publikum immer wieder zu Lachern, welche durch die gesanglich­e Präsentati­on des jeweils zum Text passenden Musikstück­es in Begeisteru­ng übergingen. Ein abwechslun­gsreiches und gesanglich hochqualit­atives Programm, mit Witz und Charme präsentier­t.

Karlshuld

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