Von der Bremse bis zur Kette: Der Frühjahrscheck fürs Fahrrad
Die Temperaturen steigen, die Natur blüht auf, und es bleibt immer länger hell draußen: beste Voraussetzungen also für den Saisonstart mit dem Fahrrad. Doch vor dem Tritt in die Pedale sollten Radler ihren Drahtesel gründlich durchchecken. „Wer sein Rad durchgängig nutzt, hat es beispielsweise mit Salz zu tun“, erklärt David Koßmann vom Pressedienst Fahrrad. Vor der technischen Überprüfung steht aber eine gründliche Wäsche. Zum Reinigen empfiehlt sich Wasser mit Spülmittel und ein einfacher Schwamm. Auf keinen Fall sollte ein Hochdruckreiniger zum Einsatz kommen.
3 Check Bereiche
Generell sind beim FrühjahrsCheck drei Bereiche wichtig: Reifen, Bremsen und die Kette. Eine Stahlkette besteht aus rund 400 Einzelteilen und kann sehr schnell Rost ansetzen, wenn sie nicht gut gepflegt wird. Am besten wird sie während der Saison etwa einmal pro Monat geölt. Eine rostige Kette lässt sich mit viel Öl und einem Lappen oft wieder flott machen. Bei extremem Rost an Kette und Ritzeln sowie festkorrodierten Gliedern muss sie sogar komplett ausgetauscht werden. Nahezu jeder Reifen verliert mit der Zeit Luft, daher muss er vor der ersten Ausfahrt aufgepumpt werden. Wie viel der Reifen verträgt, steht auf dem Mantel. Auch der muss überprüft werden. „Eine bestimmte Profiltiefe ist zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber blank sollte die Lauffläche nicht sein“, sagt ADFCExperte Huhn. Sind Risse oder einzelne Fäden am Mantel sichtbar, ist das ebenfalls ein Zeichen dafür, dass die Decke ausgetauscht werden muss.
Speichen & Bremsen
Wenn Profil und Luft stimmen, steht ein Speichentest an. „Es reicht aus, kurz mit zwei Fingern die Spannung der Speichen zu prüfen“, sagt Huhn. Ist eine Speiche locker, muss sie nachgezogen werden. Das sollten jedoch nur Fahrradkenner selber machen, ansonsten kann das Ergebnis eine Acht in der Felge sein. Daneben müssen beide Felgen über je zwei Reflektoren verfügen, um verkehrssicher zu sein. Die Bremse ist eines der wichtigsten Teile am Fahrrad. Moderne Velos verfügen zwar über Scheibenbremsen, aber auch hier gibt es Klötze, die sich abnutzen können. Geprüft werden müssen in jedem Fall die Bremszüge. „Man sollte noch ungefähr zwei Zentimeter Luft haben, wenn man am Bremshebel zieht“, sagt Huhn. Dann ist gewährleistet, dass man noch wirkungsvoll bremsen kann. Bei Fahrrädern mit Felgenbremsen sollten die Bremsklötze und auch die Felge gründlich gereinigt werden. Nicht zu vergessen ist ein Funktionstest der Lichtanlage. Und zu guter Letzt steht dann noch das Nachziehen aller Schraubverbindungen an Schutzblechen, Kettenschutz sowie außerdem auch dem Fahrradständer an. Geht es um elementare Dinge wie die Schaltung oder ein Tretlager sollte man den Händler vor Ort mit viel Erfahrung aufsuchen. Viele bieten ganzjährig Fahrradinspektionen an.
tmn/sgl/oH