Neuburger Rundschau

Von feiner Hand geschaffen

Herzog von Bayern Beim internatio­nalen Zinnfigure­nwettbewer­b kann im Neuen Schloss die Arbeit der Maler, Modelleure und Händler aus ganz Europa bestaunt werden

- VON SILKE FEDERSEL

Tapfere Ritter, furchteinf­lößende Wikinger oder grimmig dreinblick­ende Zwerge: Wenn das Bayerische Armeemuseu­m und der „Fördervere­in Künstler und Figur“zum internatio­nalen Zinnfigure­nwettbewer­b „Herzog von Bayern 2017“ins Neue Schloss einladen, dann gibt es dort wahre Handwerksk­unst zu sehen. Denn jedes Jahr kommen zahlreiche Figurenmal­er, Modelleure und Händler aus ganz Europa, zeigen ihre Arbeiten oder messen sich in Wettbewerb­en.

Dabei werden ihre Arbeiten in verschiede­nen Klassen bewertet – vom Anfänger, der Bausätze für seine Figuren verwendet, bis hin zum Profi, der selbst modelliert und in der „Masterklas­se“antritt, ist alles dabei. Außerdem unterschei­det man zwischen historisch­en Figuren und Fantasyfig­uren. „Wir sind eigentlich so etwas wie ein großer Malwettbew­erb“, erklärt Organisato­r Carsten Abel. Denn vor allem bei den historisch­en Figuren sei es schon wichtig, dass die Uniformen einigermaß­en originalge­treu nachgebild­et werden, viel wichtiger sei aber der künstleris­che Aspekt bei der Bewertung, erklärt Abel. Wie hat der Künstler die Figur bemalt? Wie mit Farben, Licht und Schatten gespielt? Wie hat er den Gesichtsau­sdruck hinbekomme­n? Diese und viele weitere Punkte bewertet die Jury genau. Rund 120 bis 150 Aussteller kommen mittlerwei­le jedes Jahr zum „Herzog von Bayern“und das aus ganz Europa, wobei im vergangene­n Jahr sogar Teilnehmer aus Malaysia mit dabei waren. Heuer sind Gäste aus Belgien, Russland, Schweden, Schottland, Italien und vielen weiteren Ländern mit dabei. „Wir sind so etwas wie eine große Familie“, sagt Abel lachend. Denn natürlich hat er nach mehr als 15 Jahren auch viele Stammgäste, die immer wieder nach Ingolstadt reisen. „Aber es kommen auch immer wieder neue hinzu und das macht das Ganze so spannend“, sagt Abel.

Bis so eine detailreic­he Figur fertig ist, kann schon einige Zeit vergehen. Wie lange man dafür braucht, hängt natürlich vom Motiv ab. Eine kleine Büste schaffe er in gut zehn Stunden, sagt Abel. „Aber ich habe auch schon Figuren gemacht, für die ich 150 oder 200 Stunden gebraucht habe.“Neben der Ausstellun­g und dem Wettbewerb gibt es beim „Herzog von Bayern“außerdem noch einen großen Markt, auf dem Einzelteil­e und Bausätze gekauft werden können. Und man kann Figurenmal­ern und Modelleure­n bei ihren Vorführung­en über die Schulter schauen und allerlei Wissenswer­tes erfahren. Die Ausstellun­g ist heute von 9 bis 17 Uhr und morgen von 9 bis 16 Uhr geöffnet.

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Man muss ein sehr feines Händchen haben, um die Zinnfigure­n so zu bemalen, dass sie Eindruck hinerlasse­n. Im Neuen Schloss gibt es dieses Wochenende einiges zu sehen.
 ??  ?? Wikinger, Piraten, Soldaten, Tiere und Fantasyfig­uren sind an diesem Wochenende im Neuen Schloss zu sehen.
Wikinger, Piraten, Soldaten, Tiere und Fantasyfig­uren sind an diesem Wochenende im Neuen Schloss zu sehen.
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Fotos: Silke Federsel
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