Rätsel nach Anschlag auf Rathaus
Mann raste in Fassade
Der Bürgermeister der niedersächsischen Kleinstadt Verden kann sich die Attacke auf sein Rathaus nicht erklären. Bei dem 47-jährigen Täter, der am Sonntagmorgen offensichtlich mit voller Absicht in das Gemeinde-Gebäude gerast ist, liegt kein laufendes Antragsverfahren vor, wie Lutz Brockmann gestern sagte. Auch einen Bauantrag gebe es nicht, so der SPD-Politiker.
Bei seiner Attacke auf das Rathaus sei der Täter im Inneren von einer Treppe gestoppt worden, teilte die Polizei mit. Nach bisherigen Ermittlungen stieg der Mann dann aus, goss Benzin über seinen Mittelklassewagen und zündete ihn an. Im Auto hatte auch eine Propangasflasche gelegen, die aber nicht explodierte. Verletzt wurde niemand.
Das Feuer richtete einen Schaden im Millionenbereich an. Als Motiv der Tat vermutet die Polizei „persönliche Unzufriedenheit mit den Behörden“. Die Stadtverwaltung der niedersächsischen Kommune
Ein Drittel der Büros ist zum Teil zerstört
konnte am Montag nur eingeschränkt arbeiten. Es sei derzeit noch nicht klar, wann das stark beschädigte Gebäude wieder geöffnet werden könne, sagte eine Stadtsprecherin. In dem Teil des Rathauses sind unter anderem die Fachbereiche für Sicherheit und Ordnung mit dem Bürgerbüro, die Stadtplanung mit der Bauaufsicht und der Eigenbetrieb zur Abwasserentsorgung untergebracht. Bei einem Drittel der Büros sei der Flur zerstört. „Gott sei Dank ist es ein Versicherungsschaden“, sagte Brockmann, der seit 13 Jahren Bürgermeister der 27000-Einwohner-Stadt ist.