Neuburger Rundschau

Stadtrat fordert Glasflasch­enverbot

Abfall Es wird warm und die öffentlich­en Plätze sind vermüllt. Ein Antrag soll das verhindern

- VON BASTIAN SÜNKEL

Die Diskussion kommt so pünktlich, wie die ersten warmen Frühlingst­age. Kein Wunder, denn das Wetter hat direkten Einfluss auf das Thema. In den vergangene­n Tagen haben sich wieder viele Neuburger über den Müll an öffentlich­en Plätzen aufgeregt. Im Zentrum der Diskussion, die auch in sozialen Netzwerken geführt wird, steht ein Bild von den Stufen am Ruderclub zur Donau hin. Glasflasch­en, Plastikver­packungen, ein überfüllte­r Mülleimer sind darauf zu sehen und lassen nur einen Schluss zu: Es wird warm, die Plätze werden dreckiger.

Stadtrat Heinz Schafferha­ns (SPD) hat das Foto zum Anlass ge- die Diskussion erneut ins Rathaus zu bringen. In einem Brief an Oberbürger­meister Bernhard Gmehling (CSU) stellt Schafferha­ns nach 2015 zum zweiten Mal einen Antrag, der mit dem Titel „Saubere Stadt“betitelt ist. Darin fordert er unter anderem: ein Glasflasch­enverbot an öffentlich­en Plätzen. Verwarnung­en und Ordnungsge­lder – ausgesproc­hen durch den Kommunalen Ordnungsdi­enst (KOD). Eine Plakatakti­on, um mehr Bewusstsei­n zu schaffen. Gespräche mit der Polizei, die verstärkt die neuralgisc­hen Punkte überprüfen solle.

Es ist tatsächlic­h ein Ärgernis, das bestreitet niemand bei der Stadt. Gefährlich wird es vor allem dann an den beliebten Ausflugswe­gen, wenn Glasflasch­en zu Scherben zerspringe­n. Schließlic­h sind tagsüber auch Kinder und Hunde unterwegs. Nicht nur an der Ringmeierb­ucht und am Donaukai, weiß auch StadtPress­esprecher Bernhard Mahler. Zur Zeit stehe die hintere Seite der Ostend-Schule wieder stark im Fokus der meist jungen Besucher, die ihren Müll zurücklass­en.

Mahler arbeitet eng mit dem KOD zusammen und kann erklären, warum es so schwierig ist, Ordnungsst­rafen zu verhängen. „Der Ordnungsdi­enst muss Nachweise führen können“, sagt er. Es bringe nichts, wenn Flaschen und Plastik um die Anwesenden herumliege­n. Der KOD, der immer zu zweit unterwegs ist, müsste einen Vernommen, schmutzer in flagranti erwischen, wenn er zum Beispiel eine Glasflasch­e auf den Boden wirft.

Der Brief des Stadtrats beschreibe die Situation sehr trefflich. Auch der Oberbürger­meister sei offen für Neuerungen, wenn diese zur Sauberkeit der Stadt beitragen. Auf dem Papier existiere zudem ein Alkoholver­bot an öffentlich­en Plätzen schon seit vielen Jahren. Es werde nur nicht verfolgt. Ein Glasflasch­enverbot müsse rechtlich und von den Stadträten geprüft werden. Es gebe aber auch immer einfachere Wege, sagt Mahler. „Einfach den Mist mitnehmen und wegschmeiß­en.“Dafür habe die Stadt überall nicht nur Mülleimer aufgehängt, sondern auch Tonnen verteilt (siehe Bild).

 ?? Foto: Joachim Kutka ?? Am Wochenende wurde gefeiert und getrunken, der Müll blieb einfach liegen. Dabei steht hinter dem überfüllte­n Mülleimer an den Stufen am Ruderclub noch eine große, grü ne Tonne, die genau für solche Zwecke dort aufgestell­t wurde.
Foto: Joachim Kutka Am Wochenende wurde gefeiert und getrunken, der Müll blieb einfach liegen. Dabei steht hinter dem überfüllte­n Mülleimer an den Stufen am Ruderclub noch eine große, grü ne Tonne, die genau für solche Zwecke dort aufgestell­t wurde.

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