Eschensterben im Auwald
Forschung Zusammenhang zwischen Baumgesundheit und Pollenentwicklung
Eschen sind seit mehreren Jahren einem winzigen Feind ausgeliefert, der nur Mikrometer groß ist: Die kleinen Sporen eines Pilzes namens Falsches Weißes Stengelbecherchen führen von schlechten Stammformen bis hin zum Absterben und werden unter dem Begriff Eschentriebsterben zusammengefasst. Deshalb untersuchen Geografen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) derzeit im Auwald bei Neuburg die Pollen von Eschen.
„Vormals galt die Esche aufgrund ihrer Wärme- und Trockenresistenz als vielversprechende Baumart für den Waldumbau in Zeiten des Klimawandels“, erläutert Prof. Susanne Jochner-Oette, die das Projekt betreut. Nun hat sich der Pilz bereits in 24 europäischen Ländern erfolgreich ausgebreitet und in einigen nördlichen Ländern bereits zum fast vollständigen Absterben der Eschen geführt. Inwieweit der Gesundheitszustand der Eschen einen Einfluss auf die Entwicklung der Pollen hat, wollen die Wissenschaftlerinnen nun untersuchen.
Dazu erntete die Geografie-Studentin Sara Hocheder mit einer fahrbaren Hubbühne einzelne Blüten samt Pollen und analysiert die Beschaffenheit der Pollen im Anschluss mit einem Mikroskop im Labor der Universität. Mit einer fortschreitenden Erwärmung im Zuge des Klimawandels wird ein Zurückdrängen des eher kältetoleranten Pilzes in nördlichere Breiten vermutet, was sich positiv auf den Eschenbestand auswirken könnte. Aufgrund des Lufttransports von Sporen sind Infektionen jedoch nicht nur auf das Verbreitungsgebiet des Pilzes beschränkt. Um den Pollenund Sporenflug besser zu verstehen, haben die Wissenschaftler zudem fünf Pollenfallen im Auwald aufgestellt. (nr)