Eine ganz besondere Zeremonie
Kyudo Beim Workshop in Neuburg wurde einem verstorbenen Großmeister gedacht
John Carder Bush machte zusammen mit Jeff Humm den internationalen Kyudo-Workshop in der Neuburger Parkhalle zu einem Erlebnis für über 40 Teilnehmer aus Deutschland und Österreich.
Dabei widmeten sich die Großmeister den Anfängern genauso wie den erfahrenen und erfolgreichen Kyudo-Sportlern. Beispielsweise der mehrfachen deutschen Meisterin Ingrid Haußner, der Hauptorganisatorin und Abteilungsleiterin der Kyudo-Gruppe Neuburg, die dem örtlichen Judo Club angegliedert ist.
„Kyudo hat eine sportliche Komponente, ohne ’nur’ Sport zu sein. Es hat einen geistigen Aspekt, ohne Religion zu sein. Es ist eine körperliche Disziplin, aber mit einer starken psychischen und emotionalen Kraft“, erklärte Haußner im Rahmen des Lehrgangs. Es sei schwer, Kyudo (Kyu = Bogen, Do = Weg) in herkömmliche Kategorien einzuordnen. Über mehrere festgelegte Bewegungsphasen müssen Körperhaltung und -spannung präzise koordiniert werden. Diese Bewegungsabläufe zu beherrschen und verfeinern, ist ein wesentliches Ziel des Übens. Dazu komme noch ein hohes Maß an Disziplin, Aufmerksamkeit, Ausstrahlung und Trefferergebnis.
All das wurde beim Workshop in Neuburg intensiviert. „Lehrreich und sehr nachhaltig“, konstatierte Haußner. Unterbrochen wurde das sportliche Wochenende mit einem Gedenken an den im Alter von 92 Jahren verstorbenen Großmeister Don Slade Southam. „Don hat John Carder Bush jahrelang bei den Lehrgängen unterstützt. Ich habe ihn sehr geschätzt. Wir haben uns immer als ‘Don-People‘ angesprochen“, so Haußner. Ausgestellt war ein Bild des Verstorbenen. Zur Zeremonie zielten John Carder Bush und fünf Kyudo-Schützen, darunter Ingrid Haußner, auf die 28 Meter entfernten Scheiben.