Klinikumsaffäre weitet sich aus
Weitere Hausdurchsuchungen und zwei neue Beschuldigte
Die Klinikums-Affäre weitet sich erneut aus. Wie die Staatsanwaltschaft Ingolstadt mitteilte, wurden am Donnerstag nicht nur erneut Hausdurchsuchungen durchgeführt, sondern auch Ermittlungsverfahren gegen zwei weitere Personen wegen des Verdachts auf Beihilfe zur Untreue eingeleitet.
Die Ermittler waren den weiteren Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge im Zuge des bereits laufenden Verfahrens auf weitere Unregelmäßigkeiten gestoßen.
Es habe sich der „Verdacht der Vergabe weiterer wirtschaftlich nachteiliger Aufträge in den Bereichen Marketing und Druckaufträge zulasten der Klinikum Ingolstadt GmbH“ergeben. Gegen zwei durch diese Verträge begünstigte Personen wird nun auch ermittelt. Bei ihnen und bei „Dritten“standen heute die Ermittler mit Durchsuchungsbeschluss vor der Tür.
Keine Personen des öffentlichen Lebens
Es handle sich allerdings nicht um Personen des öffentlichen Lebens, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte. Welche Personen des Klinikums Ingolstadt mit diesen Verträgen in Verbindung stehen, müsse nun abgeklärt werden.
Wie ausführlich berichtet, laufen seit Monaten die Untreue-Ermittlungen in Sachen Klinikumsaffäre. Es geht dabei um mutmaßliche Mauscheleien. Beschuldigt werden der frühere Klinik-Geschäftsführer Heribert Fastenmeier und eine ganze Reihe weiterer Personen.
Unter ihnen ist auch Ingolstadts früherer Rathauschef Alfred Lehmann (CSU). Er wird wegen des Anfangsverdachts auf Bestechlichkeit und – in anderer Angelegenheit – wegen des Anfangsverdachts auf Vorteilsannahme beschuldigt. In beiden Fällen geht es um Wohnungskäufe. Einmal auf dem Gelände des alten Krankenhauses, ein anderes Mal auf dem Areal der ehemaligen Pionierkaserne. (kuepp)