Neuburger Rundschau

Walpurgis und sein geheimer Plan

Bundesliga Durch den Ausfall von drei Stammspiel­ern in der Defensive ist der Trainer des FC Ingolstadt gegen Werder Bremen zu Umstellung­en gezwungen. Wie sie aussehen könnten

- VON BENJAMIN SIGMUND

Die Ansprache von Maik Walpurgis bei der gestrigen Pressekonf­erenz klang beinahe wie die eines Politikers im Wahlkampf. Der FCI-Trainer zeigte Entschloss­enheit und lobte jeden, der für das Erreichen des Ziels Klassenerh­alt wichtig sein könnte.

Das Heimspiel des FCI am morgigen Samstag (15.30 Uhr) gegen Werder Bremen steht unter dem Motto „Schanz in Rot“. Der Audi Sportpark soll in rotem Glanz erscheinen und Leidenscha­ft sowie Geschlosse­nheit symbolisie­ren. Walpurgis spricht von einer „tollen Aktion“und hebt die Bedeutung der Anhänger im Abstiegska­mpf hervor. „Die Fans sind für uns enorm wichtig und werden uns zum Heimsieg pushen. Die jüngsten Spiele gegen Mainz und Darmstadt waren sensatione­ll.“

Allein die Unterstütz­ung von den Rängen dürfte aber nicht ausreichen, die zuletzt starken Bremer zu bezwingen. Zumal der FC Ingolstadt auf drei wichtige Stammkräft­e verzichten muss. Markus Suttner und Marvin Matip fehlen gelbgesper­rt, Romain Brégerie sitzt noch seine Rotsperre ab. Da alle drei Akteure der Defensive angehören, steht Walpurgis vor Fragen. „Wir haben einiges umzustelle­n, probieren viel aus, machen uns intensiv Gedanken“, sagt der Trainer und gibt sich zuversicht­lich: „Wir sind optimistis­ch, dass wir am Wochenende passende Lösungen haben.“

Walpurgis weiß, dass die gewohnte Dreierkett­e „nominell schwierig“wird. Neben Roger und Marcel Tisserand bietet der Kader keine Innenverte­idiger mehr. Eine Rückkehr des in die U 23 verbannten Tobias Levels, der diese Position bekleiden könnte, schließt Walpurgis aus. Daher käme als dritter Abwehrspie­ler wohl nur noch U-23-Verteidige­r Giuseppe Leo, der regelmäßig mit den Profis trai- infrage. „Er hat sich gut entwickelt und wird am Wochenende dabei sein. Aktuell ist es nicht ausgeschlo­ssen, dass er sogar spielt“, sagt Walpurgis. Wahrschein­licher scheint, dass der 43-Jährige das System ändert und auf eine Viererkett­e mit Roger und Tisserand in der Mitte sowie Florent Haderjonaj und Anthony Jung, der für Markus Suttner aufläuft, auf den Außen setzt. Hinzu kommt, dass Tisserand (Wade) und Angreifer Mathew Leckie (Hüfte) angeschlag­en sind und am Mittwoch nicht am Training teilnehmen konnten. Walpurgis lässt sich bezüglich der Aufstellun­g freilich nicht in die Karten schauen: „Ich versuche, manchmal ein kleines Überraschu­ngsei zu sein. Mal gelingt es, mal nicht.“Wer auch immer auflaufen wird. Eine Leistungss­teigerung nach der enttäusche­nden 0:3-Niederlage vergangene Woche beim VfL Wolfsburg wird nötig sein. „Wir haben das Spiel intern im Trainertea­m analysiert“, sagt Walpurgis. Die Mannschaft wurde beniert, wusst von der Analyse ferngehalt­en. Die Vorstellun­g war „nicht repräsenta­tiv für unsere Leistung.“Walpurgis gab den Profis stattdesse­n zwei Tage frei, um „mental und körperlich“voll zu regenerier­en.

Walpurgis schaut lieber optimistis­ch nach vorn. Und hofft auf die Unterstütz­ung der Zuschauer. „Sie sollen jeden Zweikampf feiern wie ein Tor.“Um das Zusammenge­hörigkeits­gefühl zu steigern, lebt Walpurgis das Motto des Spieles vor. „Ich komme auch in Rot“, verrät er.

 ?? Foto: Roland Geier ?? Will nicht zu viel verraten: FCI Trainer Maik Walpurgis (rechts), hier im Gespräch mit Dario Lezcano, muss im Heimspiel gegen Werder Bremen auf drei Stammspiel­er verzichten.
Foto: Roland Geier Will nicht zu viel verraten: FCI Trainer Maik Walpurgis (rechts), hier im Gespräch mit Dario Lezcano, muss im Heimspiel gegen Werder Bremen auf drei Stammspiel­er verzichten.

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