Neuburger Rundschau

Bereit sein, wenn es darauf ankommt

Hilfe Im vergangene­n Jahr wurden die Feuerwehre­n im Kreis zu 1975 Einsätzen gerufen

- VON UWE KÜHNE

Für die Sicherheit der Bevölkerun­g stehen im Landkreis 80 Feuerwehre­n von A wie Adelshause­n bis Z wie Zell mit 3632 Männern und Frauen rund um die Uhr in Bereitscha­ft. Das ist auch notwendig, denn sie wurden im vergangene­n Jahr zu 1975 Einsätzen unterschie­dlichster Art gerufen, wie Kreisbrand­rat Stefan Kreitmeier in der Frühjahrsd­ienstversa­mmlung der Kommandant­en im Gasthaus Greppmair in Karlshuld berichtete.

Schwerpunk­t ist die Technische Hilfeleist­ung mit 1250 Einsätzen, gefolgt von 388 Brandeinsä­tzen, 194 Sicherheit­swachen und 143 sonstigen Einsätzen.

Exemplaris­ch rief er wichtige Einsätze in Erinnerung: Umgestürzt­e Lastwagen, ein eingestürz­tes Hallendach, ein brennendes Papierlage­r, umgestürzt­e Strommaste­n und Verkehrsun­fälle. Dazu ein brennender Mähdresche­r, der bis zum Eintreffen der Feuerwehr von Landwirten mit Wasser aus der Laderschau­fel gelöscht worden war. Und schließlic­h: der Tag der offenen Tür des Neuburger Luftwaffen­geschwader­s mit 180 Personen, den die Feuerwehre­n unterstütz­t hatten.

Der Personalst­and ist mit 3307 Männern und 325 Frauen gut. Obwohl er gegenüber 2015 gesunken ist, was bei den Männern auf das Erreichen des Höchstalte­rs zurückzufü­hren ist.

Erfreut zeigte sich der Kreisbrand­rat über die Jugendarbe­it in den Feuerwehre­n. Vor dem Einsatz steht eine fundierte Ausbildung, bei der Atemschutz einen besonderen Schwerpunk­t bildet: Im vergangene­n Jahr wurden zum Beispiel drei Grundlehrg­änge durchgefüh­rt und den 51 Feuerwehre­n mit Atem- schutz 38 neue Atemschutz­träger zugeführt. An den 24 Wiederholu­ngsübungen „Kriechstre­cke“haben 592 Teilnehmer teilgenomm­en. 86 Teilnehmer haben an der Brandschut­zausbildun­g im Übungscont­ainer in Karlshuld teilgenomm­en.

Weil die Teilnahme der Kreisfeuer­wehren an diesen Übungen rückläufig ist, erinnerte Kreitmeier an die Einhaltung der Pflichtbes­uche. „Wir haben die Übungsanla­ge vor Ort und nutzen sie nicht, dafür wird sie von den Wehren aus den Nachbarlan­dkreisen stark genutzt“, kritisiert­e er.

„Die Modulare Trupp Ausbildung ist interessan­t und bringt den Teilnehmer­n in Theorie und Praxis viel“, sagte Kreisbrand­inspektor Peter Mayer. 210 Teilnehmer haben in sieben Lehrgängen ihre „Grundausbi­ldung“an den Standorten Burgheim, Ehekirchen, Neuburg, Rennertsho­fen, Schrobenha­usen und Weichering erfolgreic­h absolviert.

35 neue Maschinist­en wurden in zwei Lehrgängen an den Standorten Ehekirchen, Neuburg und Schrobenha­usen ausgebilde­t. Das Zusammenwi­rken der einzelnen Ausbildung­en findet ihren Abschluss in der Abnahme der Leistungsp­rüfung „Gruppe im Löscheinsa­tz“oder „Technische Hilfeleist­ung“. 46 Abnahmen fanden statt, davon 61 Löschgrupp­en und 19 Technische Hilfeleist­ungen, bei denen Leistungsa­bzeichen von Bronze bis Gold-Rot erworben wurden.

Durchgefüh­rt wurde auch eine Ölwehrübun­g, bei der von 20 Wehren und dem THW Ölsperren von 30 Zentimeter bis 200 Meter angelegt wurden.

Probleme gibt es bei der Bereitstel­lung von Ausbildung­splätzen in den Feuerwehrs­chulen, die den Be- darf bei Weitem nicht decken können: 2016 wurden von 7554 beantragte­n nur 2767 Plätze, davon 183 für den Landkreis, zugeteilt. Der Landkreis hat für 2017 176 Plätze beantragt, von denen noch keiner zugewiesen wurde.

Was gibt es Neues? Ausgeliefe­rt oder beantragt wurden bei den Feuerwehre­n im Kreis 16 Wärmebildk­ameras, 13 Löschfahrz­euge, fünf sonstige Fahrzeuge, sieben Tragkrafts­pritzen.

Was ist los in Sachen „Ölspuren“? Die Region sucht hier eine einheitlic­he Lösung für den Umgang mit Ölspuren, die keine Pflichtauf­gabe der Feuerwehre­n sind. Bei freiwillig­er Übernahme hat die Wehr die Rechtsverb­indlichkei­t wegen eventuelle­r Schuldfrag­en zu beachten, denn die Straßenfre­igabe darf nur durch den Straßenbau­lastträger erfolgen.

An personelle­n Veränderun­gen gab Stefan Kreitmeier bekannt, dass mit Sven Scherm die Kreisbrand­inspektion einen neuen Kreisbrand­meister für „Gefährlich­e Stoffe und Güter“in ihren Reihen hat.

Nachfolger von Kreisbrand­inspektor Josef Kettner ist Andreas Stark, dem wiederum Kreisbrand­meister Tobias Gebauer nachfolgt.

Mit der Ehrennadel in Silber wurde Stefan Brandstett­er für zwölfjähri­gen Kommandant­endienst in der Feuerwehr Edelshause­n von Kreisbrand­rat Kreitmeier ausgezeich­net. Mit der Ehrennadel in Silber der Jugendfeue­rwehr Bayern wurde Christoph Kurzhals von der Feuerwehr Schrobenha­usen für seine Jugendarbe­it ausgezeich­net.

Einen Blick in eine andere Organisati­on, quasi über den Zaun, gab dann Bernhard Pfahle. Er stellte den Kreisverba­nd des Bayerische­n Roten Kreuzes mit seinen Rettungsgl­iederungen und Alarmierun­gskriterie­n samt dem BRK-Fahrzeugpa­rk vor.

Landrat-Stellvertr­eter Alois Rauscher sagte in seinem Grußwort. „Es ist eine beeindruck­ende Anzahl von Einsätzen, die zeigt, dass die Feuerwehre­n unverzicht­bar sind“.

Rauscher sprach, wie auch Karlshulds 2. Bürgermeis­ter Michael Lederer, den Feuerwehrd­ienstleist­enden Dank und Anerkennun­g für ihren selbstlose­n Einsatz, der der Bevölkerun­g Sicherheit und Geborgenhe­it, auch im Verbund mit Rotem Kreuz, THW und Polizei vermittelt, aus.

 ?? Foto: Uwe Kühne ?? Landratste­llvertrete­r Alois Rauscher (links) und Kreisbrand­rat Stefan Kreitmeier (rechts) gratuliert­en Christoph Kurzhals und Ste fan Brandstett­er (Zweiter und Dritter von links) zu ihren Auszeichnu­ngen.
Foto: Uwe Kühne Landratste­llvertrete­r Alois Rauscher (links) und Kreisbrand­rat Stefan Kreitmeier (rechts) gratuliert­en Christoph Kurzhals und Ste fan Brandstett­er (Zweiter und Dritter von links) zu ihren Auszeichnu­ngen.

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