Rasant bergauf und bergab
Freizeit In Ingolstadt entsteht eine neue BMX-Bahn. Im Mai soll sie fertig sein
Beny und Bene haben schon ihren Spaß. Und das, obwohl die BMX-Bahn noch gar nicht ganz fertig ist. Die Väter der beiden sechsjährigen BMX-Fahrer, André Hildebrand und Thomas Rehtanz, schwitzen derweil mit Schaufel und Schubkarre. Heute sind nur wenige Helfer dabei, die Ränder der gepflasterten Flächen zu betonieren. An manchen Wochenenden aber halfen schon über 20 Freiwillige beim Bau der BMX-Bahn hinter dem Radhaus an der Saturn-Arena.
Dort entsteht eine Wettkampfbahn für BMX-Rennen. Der Verein Radhaus Ingolstadt e. V. hat das Großprojekt in Eigenregie und mit eigenen Mitteln gestemmt. Allerdings heißt eigene Mittel nicht unbedingt Finanzmittel. Mit denen ist der kleine Verein eher wenig ausgestattet. Aber Arbeitskraft und Motivation ist reichlich vorhanden. Und ein gutes Netzwerk.
Die Bahn hat ein befreundeter BMX-Fahrer aus Erlangen geplant. Und drei benachbarte BMX-Vereine haben tatkräftig mitgeholfen. So wurde eine der Steilkurven der BMX-Bahn Kolbermoor-Kurve getauft, weil der Verein Helfer geschickt hat. Genauso wie die BMXVereine aus Peißenberg und Esselbach. Außerdem wird der Verein von einigen Freiwilligen unterstützt, die zwar nicht Mitglied sind, sich aber ebenfalls mit ihren Kindern auf die Bahn freuen. Diese soll nämlich auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Aber nun wird erst einmal zu Ende gebaut. Die Strecke steht bereits. Nun geht es um Feinarbeiten. Modelliert wurde sie mitten im Winter von Marco Köhler, einem Elitefahrer, der in Erlangen studiert und mit der Planung und dem Bau von BMX-Bahnen sein Studium finanziert. Die handwerklichen Arbeiten wurden als Eigenleistungen von Helfern und Vereinsmitgliedern erledigt. Rund 2200 Stunden stecken in dem Areal. Und etwa 800 werden wohl noch dazukommen, bis die Bahn im Mai fertig sein wird.
Tina Wirnseer ist Schriftführerin des Vereins Radhaus, in dem neben der BMX-Abteilung auch eine Rennradabteilung existiert. Sie hat ein paar Zahlen: Der Verein wurde 2009 gegründet. In der BMX-Abteilung mit rund 140 Mitgliedern sind 35 aktive Rennfahrer in allen Altersklassen von der U7, in der schon Fünfjährige fahren, bis hin zu den Erwachsenen, aktiv.
Rund 8700 Kubikmeter Erdreich, Mineralbeton und Brechsand wurden verwendet, um die Steilkurven und Bodenwellen auszumodellieren. Höchste Erhebung ist der Startberg, auf dem das Startgatter noch installiert werden muss. Die Strecke hat eine Länge von 340 Metern und erfüllt damit Wettkampfbedingungen.
Aber, obwohl das Gelände der BMX-Bahn vom Verein angemietet wurde – zum Teil von der Bahn AG und zum Teil von der Stadt – soll es auch für Radfahrer, die nicht dem Verein angehören, offenstehen. Dazu Wirnseer: „Wir haben mit der Stadt Ingolstadt ein Abkommen geschlossen, um die öffentliche Nutzung außerhalb unserer Trainingszeiten zu gewährleisten.“Der nahe Jugendtreff AuT 53 kann im Gegenzug vom Verein genutzt werden. So muss nicht auch noch ein Vereinsgebäude finanziert werden.