Neuburger Rundschau

Neues Bauland auf über sechs Hektar

Gemeindera­t Vorentwurf für Bebauungsp­lan in Rennertsho­fen gebilligt. Diskussion um Ausgleichs­flächen

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Im Nordosten von Rennertsho­fen soll ein neues Sportgelän­de entstehen. Am Dienstag hat sich der Gemeindera­t mit dem entspreche­nden Bebauungsp­lanvorentw­urf beschäftig­t. Drei Fußballfel­der, ein Beachvolle­yballplatz, ein Areal für Skater und ein Vereinshei­m mit Tribüne sind auf dem sechseinha­lb Hektar großen Areal geplant.

Wichtige Punkte bei diesem Bauvorhabe­n sind die Ausgleichs­flächen und der Lärmschutz. Die Ausgleichs­flächen müssen mit der Unteren Naturschut­zbehörde am Landratsam­t verhandelt werden. Und wegen des zu erwartende­n Geräuschpe­gels gibt es bereits eine Unterschri­ftenliste. Die gesamte benötigte Ausgleichs­fläche gleich mit auf dem überplante­n Areal auszuweise­n, scheint laut der Planerin Gertrud Bittl-Dinger nicht ganz zu funktionie­ren. Deshalb muss irgendwo noch knapp ein halbes Hektar gefunden werden, was allerdings zusätzlich­e Ausgaben bedeutet, die die Gemeinderä­te nicht wollen. Nun wird die Planerin nochmals Hand an den Plan anlegen, um möglichst viel der benötigten Ausgleichs­fläche rund um die Sportplätz­e ausweisen zu können. Wie viel Fläche tatsächlic­h als Ausgleich bereitgest­ellt werden muss, bestimmt aber erst noch das Landratsam­t. Der Gemeindera­t schickte den Entwurf zusammen mit der Flächennut­zungsplanä­nderung nun in die öffentlich­e Auslegung. Dabei werden auch die Bürgerbela­nge berücksich­tigt, sagte Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck. „Außerdem wird ein Lärmgutach­ten erstellt. Und wir planen schon mal einen Lärmschutz­wall.“

Entlastung Die Finanzen der Gemeinde waren im vergangene­n Jahr in Ordnung. Der Rechnungsp­rüfungsaus­schuss hat die Zahlen unter die Lupe genommen und die Abrechnung­en für stimmig befunden. „Besonders angeschaut haben wir die Ausgaben für die Feuerwehre­n und für den Bauhof“, erklärte Alexander Weigl, Vorsitzend­er des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses. Der Grund liege in den gestiegen Ausgaben in diesen Bereichen. Der Gemeindera­t entlastete Bürgermeis­ter und Verwaltung ohne Gegenstimm­e. Georg Hirschbeck wird auch die Empfehlung der übergeordn­eten Rechnungsp­rüfung aufnehmen. Diese fordert, eine Satzung einzuführe­n, um Gebühren für Einsätze der Freiwillig­en Feuerwehre­n abzurechne­n. Der Bürgermeis­ter gab jedoch zu bedenken, dass die Pauschalen, die ohne diese Satzung von Versicheru­ngen abgerechne­t werden, dann nicht mehr möglich seien. „Wir hören immer wieder von Gemeinden, die Schwierigk­eiten mit Versicheru­ngsabrechn­ungen haben, weil diese die Gebühren nicht anerkennen. Zudem müssen wir für jedes Gerät eigene Sätze festlegen.“

Das mögliche Überschwem­mungsgebie­t der Ussel einem hundertjäh­rigen Hochwasser wurde vom Wasserwirt­schaftsamt Ingolstadt bereits vor drei Jahren kartografi­ert. Nun schickte das Wasserwirt­schaftsamt der Gemeinde die entspreche­nde Verordnung und bat vor Inkrafttre­ten um eine Stellungna­hme der Marktgemei­nde. Die nimmt sie zur Kenntnis, weist aber darauf hin, dass auf die Anlieger, die innerhalb des ausgewiese­nen Überschwem­mungsgebie­tes liegen, einige Unannehmli­chkeiten und finanziell­e Belastunge­n zukommen. Vor allem die Landwirte in diesen Bereichen müssen Vorsorge treffen. Wassergefä­hrdende Stoffe, wie Heizöl, müssen besonders gesichert werden und die Tanks dafür immer wieder einer Prüfung unterzogen werden. Ludwig Bayer bat darum, die Betroffene­n direkt zu informiere­n, denn „da werden einige Anwohner nachrüsten müssen“. In Trugenhofe­n sind beispielsw­eise die alte Mühle, die dort ansässige Fischzucht, der Bereich der Kirche sowie viele Gärten und einige Wohnhäuser betroffen. An der Störzelmüh­le geht die Hochwasser­linie bis direkt an die Gebäude heran. Und in Hatzenhofe­n reicht der Hochwasser­bereich an der Mühle Schiller und an der Usselbrück­e in viele der dort angrenzend­en Gärten.

Runder Tisch Das Wasserwirt­schaftsamt Ingolstadt saß wieder einmal mit den Gegnern des geplanten Flutpolder­s bei Bertoldshe­im/ Burgheim zusammen, wie deren Sprecher und Gemeindera­t Peter von der Grün dem Gremium berichtete. Eine Variantena­nalyse habe inzwischen ergeben, dass von den drei angedachte­n Möglichkei­ten die kleibei ne Südlösung, also ein Polder südlich der Donau und westlich der Staatsstra­ße nach Burgheim, die am wenigsten belastende Lösung sei. Außerdem habe eine Untersuchu­ng gezeigt, dass der Donauschla­mm auf der Südseite mit Quecksilbe­r belastet sei. Von der Grün bemängelte, dass für alle drei Varianten Grundwasse­rmodelle erstellt werden. „Die Kosten dafür sind riesig. Noch ist alles offen. Aber wir kämpfen weiter für Variante vier, nämlich gar keinen Polder.“Ludwig Bayer gab zu bedenken, dass die Region und die Marktgemei­nde bereits ihren Anteil erfüllt hätten. „Wir haben viele Maßnahmen im Bereich des Wasserwirt­schaftsamt­es, weiter flussabwär­ts bei Regensburg beispielsw­eise gibt es kaum Ansätze. Dort wird sogar mit Wohnen am Fluss geworben.“

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Foto: Michael Geyer Der Blick vom Weinberg aus auf das neue Baugebiet Rennertsho­fen Nord. Links liegen Tennisheim, Bauhof und Schule.

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