Hüllenloser Frieden?
Das Thema ist nicht neu. In Bäumenheim hat man vom Freiluft-Sex und der entsprechenden Szene, die sich an den Weihern im Naherholungszentrum im kleinen, beschaulichen Hamlar etabliert haben, schon lange gewusst. Nun ist es den Fischern, die dort ihr Domizil haben, aber zu bunt geworden. Sie hatten immer wieder versucht, dem Treiben einen Riegel vorzuschieben. Vergeblich! Man habe keine Handhabe, wurden sie von der Gemeinde und der Polizei vertröstet.
Wie müssen sich die Fischer nun aber fühlen, nachdem sie im Gemeinderat keinerlei Unterstützung gefunden haben. Emotionslos folgten die Damen und Herren des Gremiums den Ausführungen des Bürgermeisters. Dessen Frage nach Wortmeldungen blieb ohne Widerhall. Ungeachtet der noch zu klärenden rechtlichen Einordnung, sollte man zum Thema doch eine Meinung haben.
Dass sich die Fischer dann aber anschließend bei der „ZigarettenPause“vor den Rathaus-Toren von einigen Räten noch vorwerfen lassen müssen, sie hätten einen „Medien-Rummel“ausgelöst und würden damit dafür sorgen, dass noch mehr Freiluft-Sex-Anhänger nach Hamlar kämen, muss die be- sorgten Familienväter schmerzen. Unter vorgehaltener Hand war bereits in den letzten Tagen immer wieder zu hören gewesen, die Kampagne des Vereins würde dem Ansehen der Gemeinde schaden und Bäumenheim bayernweit in negative Schlagzeilen bringen.
Die Zeiten haben sich geändert: Die Überbringer einer schlechten Nachricht wurden im „alten Rom“geköpft. Die Menschen, die Missstände offen ansprechen und Probleme nicht unter den Teppich kehren, sollten in unserer Zeit Anerkennung und Respekt spüren und nicht Verachtung gestraft werden.