„Öffentliche“Toilette am Brandl
Hygiene Einige Besucher der Brandlwiese haben ein Gebüsch kurzerhand umfunktioniert, um ihre Notdurft zu verrichten. Das stinkt gewaltig. Auch die Stadt ist bisweilen machtlos
Es ist wahrlich kein schöner Anblick, der sich Spaziergängern, Radfahrern und Joggern an der Neuburger Brandlwiese derzeit bietet. Schon von Weitem sind benutzte Taschentücher, Klopapier und sogar eine abgelegte Unterhose im Gebüsch zu sehen. Auf dem Boden und an den Ästen hängen Hinterlassenschaften von Menschen, die scheinbar zu faul waren, eine Toilette aufzusuchen. Dementsprechend riecht das Gestrüpp.
Dass Grillabfälle und sonstiger Unrat von den Nutzern nicht weggeräumt werden, ist schon seit Längerem ein Problem. Dabei sind Mülleimer sehr wohl vorhanden und auch die Stadt bemüht sich um eine effektive Lösung der Müllproblematik. Jetzt muss sich die Stadtverwaltung allerdings mit einem ganz neuen Problem befassen. Die Besucher des Grillplatzes auf der Brandlwiese haben selbst eine „öffentliche“Toilette gegründet. Dabei gilt „Wildpinkeln“als Ordnungswidrigkeit und wird für gewöhnlich mit einem hohen Bußgeld bestraft. Trotzdem verrichten scheinbar viele in einem Gebüsch, etwa 15 Meter vom Donauufer entfernt, ihre kleine und große Notdurft. Über einen kurzen Trampel- pfad gelangen diejenigen, die mal müssen, zu einer sichtgeschützten Stelle, um dort ungestört auf die Toilette zu gehen.
„Wenn ein Kind es nicht mehr halten kann und ins Gebüsch pinkelt, tut das ja keinem was, aber so etwas geht gar nicht“, sagt Bernhard Mahler, der Pressesprecher der Stadt Neuburg. Die Stadt überlegt jetzt, welche Lösungen es geben könnte. Wobei sich dann die Frage stellt: Wo anfangen, wo aufhören? Im Stadtgebiet gibt es viele weitere Orte, an denen sich Menschen aufhalten und es keine Toiletten gibt, wie etwa am Abenteuerspielplatz in Bittenbrunn oder im Bereich des Ruderclubs. Zumindest das Brandlbad bietet im Notfall Hilfe an. Wer freundlich frage, dürfe jederzeit die dortigen Toiletten benutzen, heißt es auf Nachfrage.
Generell ist Müll an der Brandlwiese ein Problem, mit dem sich die Stadt schon seit Längerem beschäftigt. Allerdings sind die Versuche, zusätzliche Müllentsorgungsmöglichkeiten aufzustellen, gescheitert. Die Mülleimer wurden zum Teil sogar angezündet, wie Mahler sagt. Im Allgemeinen gilt: Nicht die Stadt ist für den Müll und die anderen Hinterlassenschaften verantwortlich, sondern die Personen, die sie dort zurücklassen.