Die Polizei sieht mit
Sicherheit Nach den Terroranschlägen haben die Organisatoren von Großveranstaltungen ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Was das für das Ingolstädter Volksfest bedeutet
Paris, London, Berlin, zuletzt Manchester. Der Terror ist in Europa angekommen. Mittlerweile ist ein ausgetüfteltes Sicherheitskonzept längst zum Standard bei Großveranstaltungen geworden. Das gilt besonders für die bevorstehende Volksfest- und Festivalsaison.
Am Freitag beginnt in Ingolstadt das Pfingstvolksfest. Hier gelten ebenfalls hohe Sicherheitsauflagen, auch wenn Peter Heigl, Leiter der Ingolstädter Inspektion, weiß, dass es eine hundertprozentige Sicherheit bei derartigen Veranstaltungen wohl nie geben wird. Dennoch setzt die Polizei seit dem Barthelmarkt und dem Herbstfest 2016 auf bestimmte Vorkehrungen, die vor allen Dingen auf die Verhinderung von Anschlägen abzielen sollen. So wird eine mobile Videoüberwachung mit sechs Kameras jederzeit Bilder aus dem Außengelände in die Polizeizentrale übertragen. Zudem wird es in den Zelten und auch auf dem Areal draußen einen Sicherheitsdienst geben. Daneben wird die Polizei selbst auch verstärkt Präsenz zeigen. Die Beamten werden im Zuge dessen auch hin und wieder Taschen oder Rucksäcke kontrollieren. Aber komplette Einlasskontrollen wird es nicht geben, so Heigl. Es schlicht nicht durchführbar und „das Fest würde auch seinen Charakter verlieren“. Mit den Erfahrungen bei den beiden vergangenen Festen, an denen dieses Sicherheitskonzept bereits umgesetzt wor- den ist, zeigt sich der Inspektionsleiter sehr zufrieden. Massive Beschwerden hinsichtlich der Kontrollen habe es nicht gegeben. Vielmehr begrüßten die meisten Besucher die Präsenz der Beamten. „Die erwarwäre ten, dass wir auch kontrollieren“, sagt Heigl. Doch nicht nur das Gelände selbst, sondern auch das Umfeld hat die Polizei im Blick. Damit ein Anschlag wie in Berlin oder Nizza mit einem Auto oder Lastwagen möglichst ausgeschlossen ist, haben die Veranstalter auch bauliche Vorkehrungen getroffen. Allerdings: Die Dreizehnerstraße zwischen Volksfestplatz und Polizeipräsidium kann nicht vollständig gesperrt werden. Neben den Rettungskräften müssen auch Lieferanten die Straße nutzen können. Heigl betont aber auch: „Es gibt keine konkreten Hinweise für einen Anschlag.“Eine abstrakte Gefahr sei allerdings immer gegeben.
Zum ersten Mal ist heuer die neu gegründete Veranstaltungs GmbH, eine städtische Tochter, für das Volksfest zuständig, nicht mehr das Kulturamt. Welche Mehrkosten die Sicherheitsauflagen verursachen, konnte Stadtsprecher Michael Klarner nicht sagen. Aber er stellte auch klar: „Mehr Sicherheit kostet mehr Geld.“
Zu den Sicherheitsvorkehrungen beim Bürgerfest wollen sich die Verantwortlichen in der kommenden Woche zusammensetzen. Denn hier kommt hinzu, dass sich das Fest über die ganze Stadt verteilt. Und nicht, wie beim Volksfest, auf ein begrenztes Areal beschränkt ist.