Das hilft gegen die Plagegeister
Natur Warum manche Menschen von Mücken gestochen werden und andere nicht. Welche Hausmittel die nervigen Insekten abhalten – und weshalb weiße Kleidung besser ist als schwarze
Es könnte so schön sein: Grillen auf der Terrasse, ein Radler im Biergarten, ein Abend am See. Wenn, ja wenn da nicht diese Blutsauger wären. An manchen Ecken des Ammersees und an der Donau nahe Rennertshofen sind die Stechmücken längst zur Plage geworden. Auch andernorts sind die Menschen genervt von den Biestern. Doch was hilft eigentlich? Ein Überblick:
In meinem Garten schwirren die Mücken. Was kann ich dagegen tun?
Vor allem Hausmücken legen ihre Eier bevorzugt in stehenden Gewässern ab. Deswegen gilt es, die Brutstätte der Mücken trockenzulegen. Also: Regentonnen abdecken, Gießkannen und überschüssiges Wasser in Blumentöpfen ausleeren, erklärt Martin Geier, Biologe aus Regensburg und so etwas wie der bayerische Mückenexperte.
Auf meiner Terrasse werde ich trotzdem von Schnaken gepiesackt. Welche Mittel helfen?
Kerzen oder Fackeln mit ätherischen Ölen bringen Geier zufolge keine Besserung. Räucherspiralen, wie man sie aus Thailand kennt, haben einen abschreckenden Effekt, sollten allerdings auch nur im Freien abgebrannt werden. Von Pflanzengerüchen lassen sich Mücken kaum beeindrucken. Manche schwören allerdings auf Zitronenmelisse und Weihrauchpflanzen, um die Insekten zu vertreiben. Außerdem gilt: Dunkle Kleidung zieht Mücken eher an. Also am besten helle und lange Kleidung tragen, zudem Socken. Dann haben die Schnaken weniger Angriffsfläche.
Wie schaffe ich es, dass die Plagegeister nicht ins Haus gelangen?
Fliegengitter an Fenstern und Türen sind immer noch die wirksamste Lösung. Schon einfache Netze für wenige Euro, die per Klettband am Fensterrahmen befestigt werden, halten Insekten zuverlässig aus dem Haus fern. Komfortabler sind Fliegengitter und Rollos mit Rahmen. Auf UV-Strahler und ähnliche Insektenvernichtungsgeräte sollte man allerdings verzichten, sagt Professor Thomas Löscher vom Berufsverband Deutscher Internisten. Sie töten zwar Mücken, können aber Atemwege, Haut und Augen reizen und sind für Kinder ungeeignet.
Im Handel gibt es zahlreiche Mückensprays. Welche davon wirken?
Es gibt zahlreiche synthetische und natürliche Insektenschutzmittel, die – flächendeckend auf die Haut aufgetragen – die Tierchen über mehrere Stunden abschrecken können. Am wirksamsten haben bei Stiftung Warentest Sprays und Lotionen mit den Inhaltsstoffen DEET oder Icaridin abgeschnitten, also Autan oder AntiBrumm. DEET gilt allerdings als schleimhautreizend. Wichtig ist es, die Hautstellen lückenlos zu behandeln. Alternativ können ätherische Öle wie Zitronenöl aufgetragen werden.
Welche Alternativen gibt es, um die Stechmücken fernzuhalten?
Vor allem in Gebieten mit Schnakenplagen kann eine Stechmückenfalle eine Alternative sein. Biologe Martin Geier hat mit seiner Firma Biogents solche Geräte entwickelt, die mithilfe von Kohlendioxid die Tiere anlocken. Nachteil: Die Fallen sind nicht ganz billig.
Manche Menschen werden gestochen, andere nicht. Woran liegt das?
Es ist nicht – wie landläufig behauptet wird – das süße Blut oder das Licht, auf das die Stechmücken gehen. Sie werden vielmehr von Körpergerüchen und Körperwärme angezogen. Die Mischung von Stoffen wie Milchsäure, Ammoniak und Fettsäuren ist laut Geier der entscheidende Faktor, ob ein Mensch eher gestochen wird oder nicht. „Dagegen kann man nicht viel machen.“Zudem lockt Schweiß und warme Haut die Stechmücken eher an. Also am besten vor dem Schlafengehen duschen. (mit dpa)