Neuburger Rundschau

In Eichstätt werden Hexen verfolgt

Neuer Roman von Richard Auer

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Beim „Hexenhamme­r“am ehemaligen Eichstätte­r Richtplatz wird die verbrannte Leiche eines Politikers gefunden, der als letzter Nachfahre des einstigen Hexenjäger­s Fürstbisch­of Johann Christoph von Westerstet­ten galt. Hat die Debatte um die Eichstätte­r Erinnerung­skultur ein Todesopfer gefordert? Mit seinem Kollegen Peter Hecht muss Oberkommis­sar Mike Morgenster­n tief in eine finstere Vergangenh­eit eintauchen, um den Fall zu lösen . . .

Ihr sechster Fall verstrickt die Oberkommis­sare tief in die Geschichte der Eichstätte­r Hexenverfo­lgung im 17. Jahrhunder­t. Und der Autor des Kriminalro­mans, Richard Auer, nimmt die langsame Aufarbeitu­ng des Themas vor Ort als stoffliche Vorlage: In seinem neuesten Werk „Altmühlhex­en“kämpft eine Gruppe von Eichstätte­rn um ein Mahnmal, als die Krimihandl­ung einsetzt. Die Ermittler stolpern über lokalpolit­ische Geschichte(n), Mythen, Familientr­agödien, Karrierebr­üche und Klatsch, doch sie werden aus dem Fall nicht schlau. Viele falsche Fährten finden erst am Ende zusammen. Die Thematik der Hexenverfo­lgung ist zwar ernst, wird aber – wie man es von Auer gewohnt ist – in leichtem Ton, unterhalts­am und humorvoll aufgegriff­en. Auers Kriminalro­man verbindet auf charmante Weise historisch­e, lokal und weltpoliti­sche Themen, Natur und Kultur und streift viele Orte der Region – ein kriminelle­r Volltreffe­r aus dem Altmühltal.

Richard Auer, Jahrgang 1965, studierte Diplom-Journalist­ik an der Katholisch­en Universitä­t Eichstätt und hielt der Stadt auch danach die Treue. Mit seiner Frau und drei Söhnen sowie Kater Lorenzo wohnt er mitten in der barocken Altstadt und arbeitet seit über 25 Jahren als Lokalredak­teur im Altmühltal. (nr) O

Richard Auer; „Altmühl hexen“, Kriminalro­man, Köln: Emons Verlag 2017, Originalau­sgabe, ISBN 978 3 7408 0037 6, 224 Seiten, 10,90 Euro (auch als E Book erhältlich)

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