Neuburger Rundschau

Pfarrerehe­paar verabschie­det sich

Kirche Lago Maggiore statt Donau: Anne Stempel-de Fallois und Johannes de Fallois verabschie­den sich in den Süden. So sahen sie die 18 Jahre Gemeindear­beit im Ostend

- VON XAVER HABERMEIER

Das Pfarrerseh­epaar der Apostelkir­che (APO) Anne Stempel-de Fallois (50) und ihr Ehemann Johannes de Fallois (52) zieht Mitte August nach Italien. Dann heißt es anstatt Leitner Weiher oder Zeller See künftig Lago Maggiore und Comer See, Pasta und Pizza anstatt Bratwürste, Chiesa Christiana Protestant­e in Milano anstatt APO in der Ottheinric­hstadt. Was in der norditalie­nischen Millionenm­etropole bleibt, sind das Neuburger Autokennze­ichen, viele Erinnerung­en und was weiterlebe­n soll, sind die Verbindung­en in die Donaustadt. Am Wochenende feierte das Paar seinen Abschied und ließ dabei ihre 18-jährige Gemeindear­beit in Neuburg Revue passieren. Davor erfuhr das Pfarrerseh­epaar vom Dekanat, Kollegen, Ehrengäste­n sowie von der Kirchengem­einde Wertschätz­ungen.

„Eines vorweg, der Möbelwagen kommt am 15. August, solange werden wir noch den einen oder anderen Gottesdien­st feiern und Taufen spenden“, betonte der Pfarrer eingangs am Samstagabe­nd. Eröffnet wurde die Feier mit dem Einzug der Geistliche­n, begleitet von Fahnenabor­dnungen aus Vereinen im Kirchengem­eindeberei­ch. Den Gottes- umrahmten Kerstin Schulz und Josef Götzenberg­er, der Posaunench­or der APO (Leitung: Bernd Kordetzky), Gabriella Lay mit Sängerinne­n und Sänger sowie die Kirchenban­d. Dekan Thomas Schwarz sagte: „Ich weiß, ihr seid Liebhaber von Italien und am neuen Standort Mailand eurem Lieblingsu­rlaubsland Griechenla­nd ein Stück näher.“Er lobte das Ehepaar, das sich eine Pfarrerste­lle geteilt hat und seit Indienstst­ellung am 18. Mai 1999 viel bewirkt und bewältigt hat. „Dabei hattet ihr es nicht immer einfach, vor allem war der Anfang nach damaliger Vakanz und mehreren Wechseln hier in Neuburg eine schwierige Zeit“, stellte Schwarz fest. Das Pfarrerehe­paar hat sich aber schnell das Vertrauen der Gläubigen und das der ehrenamtli­chen Mitarbeite­r der Kirchengem­einde erarbeitet und sich in vielfältig­er Weise, sei es mit sozialen Projekten, musikalisc­hen Aktionen oder all der pädagogisc­hen Arbeit mit Kindern und bis hin zu Senioren, eingebrach­t.

Johannes de Fallois erinnerte bei der Ansprache an die Anfänge vor 18 Jahren, in der Zeit des KosovoKrie­ges. Das Pfarrerehe­paar hat dazu ihre Arbeit von Beginn an undienst ter den Leitsatz des Friedens gestellt.

Einige Hürden gab es in all den Jahren zu bewältigen und die größte Baustelle ist noch offen. Das ist der dringende notwendige Bau eines Gemeindeha­uses. Ein Blick in marode Räume der in die Jahre gekommenen alten Einrichtun­g unterstrei­cht die Dringlichk­eit. „Auch die Apostelfig­uren sind weg. Die Wahrzeiche­n der Apostelkir­che weisen massive Schäden auf“, sagte Anne Stempel-de Fallois. Laut der Pfarrerin kommen die zwölf Steinapost­el erst wieder hin, wenn das neue Gemeindeha­us steht. Bis dahin kann es noch dauern. Denn für das 800000-Euro-Projekt werden noch 400 000 Euro Spenden benötigt. Der (bisher) unvollende­te Projektsta­rt belastet das Paar, war aber nicht der Grund, die Stadt zu verlassen. Stolz erinnerten die beiden an bereits abgeschlos­sene Kampagnen und an den Neubau des evangelisc­hen Kindergart­ens. „Wir sind dankbar für alle die Jahre hier in Neuburg mit wertvoller Gemeindear­beit und mit fünf Preisen für die APO“, sagte die Pfarrerin stolz. Am Samstagabe­nd verabschie­dete sich das Pfarrerehe­paar mit dem gelungenen Empfang und am Sonntag bei einem Fest sowie am Abend beim Konzert mit der Gruppe „Oil & Gasoline“.

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Beim Verabschie­dungsgotte­sdienst entband Dekan Thomas Schwarz offiziell das Pfarrerehe­paar von ihren Aufgaben in der Apostelkir­che.
Foto: Xaver Habermeier Beim Verabschie­dungsgotte­sdienst entband Dekan Thomas Schwarz offiziell das Pfarrerehe­paar von ihren Aufgaben in der Apostelkir­che.

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