Afrikanische Kultur erleben
Engagement Das Afrikafest ist nicht kommerziell angelegt. Vielmehr können Besucher dort etwas lernen und sich über die verschiedenen Facetten des Kontinents informieren. Dazu gab es auf dem Rathausplatz am Samstag gutes Essen und Musik
Kunsthandwerk, Trommelgruppen und landestypische Gerichte: Beim Afrikafest gibt es jedes Jahr viel zu entdecken. Auch am neuen Standort war wieder viel geboten, denn erstmals musste das Fest auf den Rathausplatz und die nahe Umgebung verlegt werden. Der Grund dafür waren die Baumaßnahmen in der Ingolstädter Fußgängerzone, die derzeit saniert wird.
Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch und auch Angelika Gützlaff, die zusammen mit Joseph Prah für die Organisation des Festes zuständig ist, war mit dem neuen Standort zufrieden. „Hier kommen einfach alle näher zusammen. Früher haben nämlich manche Standbetreiber zum Beispiel das Bühnenprogramm kaum mitbekommen“. Einzig und allein der Platz war ein wenig das Problem, denn ganz so ausbreiten wie in der Fußgängerzone konnte man sich am neuen Ort nicht. 15 Händler und 35 gemeinnützige Organisationen konnten die Verantwortlichen dieses Jahr gewinnen – eine Mischung, die auch ganz im Sinne von Angelika Gützlaff ist. „Wir sind ja kein kommerzielles Fest, sondern möchten den Vereinen eine Chance geben, ihre Arbeit zu präsentieren. Deshalb ist es uns wichtig, dass wir die Anzahl der Händler geringer halten“. Denn das Afrikafest soll alle Facetten des Kontinents abbilden: Lebensfreude, Musik und vielfältige Kultur kann man dort erleben, aber es soll auch auf die vielen Probleme und Herausforderungen aufmerksam gemacht werden, mit denen ein Großteil der Menschen Afrikas tagtäglich zu kämpfen hat, wie etwa Hunger, mangelnde Bildungschancen oder Krankheiten.
Ein Verein, der sich für Kinder in Afrika einsetzt, ist „Hand in Hand für Kenia“. Martha Krieglmeier und Maria und Reinhard Riegg informierten an ihrem Stand über die Projekte des Vereins. Dazu gehört etwa ein Kinderzentrum, in dem beispielsweise Straßenkinder ein neues Zuhause finden und eine Schulbildung erhalten. Eine weiterführende Schule ist geplant, zusätzlich dazu fördert der Verein landwirtschaftliche Projekte vor Ort. „So können die Menschen dort sich nicht nur selbst versorgen, sondern ihre Überschüsse auch verkaufen und erhalten so eine Einnahmequelle. Wir leisten also auch Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Maria Riegg.
Kindern in Afrika Bildung zu ermöglichen, das ist auch das Anliegen von Gerda Büttner. Sie ist Vorsitzende von „Wisekids“und war jahrelang Organisatorin des Afrikafests. Ihr Verein kümmert sich um AidsWaisen in Sambia, zahlt ihnen das Schulgeld. Der Verein hat viele Mitglieder aus Ingolstadt, aber auch außerhalb der Region unterstützt man die Arbeit gerne. „Die Leute wissen, dass das Geld zu 100 Prozent ankommt“, sagt Büttner. Man informiert sich regelmäßig vor Ort über die Verwendung der Spendengelder.