Audi untersucht, wie die Jugend tickt
Studie Als Generation Z bezeichnen Soziologen den Millenniums-Nachwuchs in Deutschland. Der Autobauer wollte genau wissen, was seine jüngsten Angestellten sich wünschen
Nach der Generation Y ist mittlerweile auch die Generation Z auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Audi will die beruflichen Wünsche und Ziele dieser jüngsten Arbeitnehmergeneration besser verstehen und hat sich in einer groß angelegten Studie mit den Jahrgängen ab 1995 auseinandergesetzt. Wichtigste Ergebnisse: Die Generation Z zeigt sich loyal, flexibel und karriereorientiert – und unterscheidet sich weit weniger von der Generation Y als angenommen.
Für die Studie hat Audi fast 5000 Angehörige der Generation Z (ab 1995) und der Generation Y (1980 bis 1994) befragt. Das Unternehmen griff überwiegend auf eigene Mitarbeiter, Auszubildende, Bacheloranden, Masteranden sowie dual Studierende und Praktikanten zurück. Auch die Angaben externer Studenten flossen in die Studie ein. Mit den Ergebnissen will das Unternehmen den Bedürfnissen der unterschiedlichen Mitarbeitergenerationen auf den Grund gehen. „Zu den Erwartungen der Generation Z an ihr Arbeitsleben gab es bislang viele Mutmaßungen, aber nur wenige wissenschaftliche Befragungen“, sagt Thomas Sigi, Vorstand Personal und Organisation bei Audi. „Die Studienergebnisse liefern uns nun neue, vielfach überraschende Impulse für den weiteren Ausbau unserer modernen Arbeitswelt.“
Nicht bestätigt wurde beispielsweise die These, dass sich die jüngste Arbeitnehmergeneration nicht mehr an einen einzelnen Arbeitgeber binden will: 48 Prozent der Befragten aus der Generation Z würden gerne ihr ganzes Arbeitsleben bei einem Arbeitgeber verbringen, unabhängig von der Aufgabe. Damit zeigt sich diese Generation sogar noch loyaler als die Generation Y mit 37 Prozent. Lediglich sieben Prozent der Befragten der Jüngeren können sich nicht vorstellen, ihr Leben bei nur einem Arbeitgeber zu verbringen. Bei der Generation Y sind es acht Prozent.
Beim Thema Work-Life-Balance zeigen sich nur minimale Generationenunterschiede. Beide bevorzugen grundsätzlich eine Trennung von Beruf und Privatleben – flexibel angepasst nach der Lebenssituation. Eine strikte Trennung wünschen sich 24 Prozent der Generation Z und 16 Prozent der Generation Y. Auch bei der Frage nach den Karrierezielen gibt es nur wenige Unterschiede zwischen den Generationen: Jeweils rund ein Drittel wünscht sich eine Führungskarriere, 40 Prozent wollen ihre berufliche Entwicklung von ihrer jeweiligen Lebenssituation abhängig machen.
Bei der Wahl des Arbeitgebers sind die allgemeinen Entwicklungsund Karrieremöglichkeiten für die Generation Z wichtigstes Entscheidungskriterium. Platz zwei und drei belegen Weiterbildungsmöglichkeiten und Jobsicherheit. Es folgen leistungsgerechtes Entgelt, eine interessante Arbeitsaufgabe sowie auf Platz sechs die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Letzteres steht bei der Generation Y an erster Stelle, gefolgt von leistungsgerechtem Entgelt und einer interessanten Arbeitsaufgabe. Bei diesen Ergebnissen spielt nach Einschätzung der Audi-Experten der Altersfaktor eine besondere Rolle: „Während die Generation Z am Anfang ihrer Karriere steht, rückt für die Generation Y die Familiengründung stärker in den Vordergrund“, sagt Gunnar Klein, Leiter Mitarbeiterbefragungen der Audi AG. (nr)