Warum bauen sie nur alle dort?
Das Glück liegt auf der grünen Wiese. Beim Liegen und Betrachten des Himmels, der Wolken und der Schmetterlinge belassen es aber leider wenige. Das Grün muss erst einmal weg. Dem Glück weichen. Der großen Baugrube. Dem großen Haus. Dann darf das Grün vielleicht wieder kommen. In Form eines Gartens. Wenn es Glück hat.
Nun ist gegen das Glück im Eigenheim nichts zu sagen. Ganz im Gegenteil. Die eigenen vier Wände geben nicht nur ein Gefühl der Geborgenheit, sie sind – abhängig von Lage und Region – oft auch eine gute Geldanlage, eine Investition in einen bleibenden Wert. Doch warum das Eigenheim für so viele so dringend auf der grünen Wiese neu entstehen muss, warum es so viele in oft ziemlich konform gestaltete Gebiete zieht, diese Frage kann einen doch umtreiben. Vor allem wenn man wirklich über Land fährt und durch die vielen Dörfer kommt, die ziemlich verwaist aussehen. Deren Dorfläden längst den DiscounterLandschaften auf der grünen Wiese weichen mussten und deren viele alte Häuser oft auf neue Besitzer zu warten scheinen. Nun, so ein altes, verwinkeltes Häuschen herzurichten, kann freilich stärker ins Geld gehen als ein neues Domizil zu errichten. Und beim neuen kann sich der Besitzer ganz anders verwirklichen. Aber wer sieht, wie viel Grünflächen für diese persönliche Glücksrealisierung draufgehen, kommt doch ins Grübeln…
So ist es zwar gut, dass die Politik den vielen Häuslebauern jetzt wieder helfen will. Aber irgendwie müsste das alles doch besser strukturiert werden. So im Sinne des nachhaltigen Glückes für eine ganze Gesellschaft, die auch viel unberührte Natur braucht und vor allem nicht noch mehr Pendel-Autoverkehr verkraftet. Es ist eine Gesellschaft, die vor allem bebaute Gegenden belebt und ihr Glück gerade auch in unbebautem Grün sieht.