58000 Besucher strömen aufs Schloßfest
Bilanz Zwei Raufbolde bekommen polizeiliches Hausverbot und der Hofnarr einen ärztlich verordneten Hausarrest
Es gab eine Zeit, da waren die Wetterprognosen für das erste Schloßfest-Wochenende gar schauderhaft. Doch die Klänge der Fanfaren und Jagdhornbläser, der Schellenbänder und Straßenmusiker und natürlich das Handgeklapper und das Gelächter der vielen Besucher müssen Petrus einsichtig gestimmt haben, was wiederum Friedhelm Lahn glücklich gemacht hat. Der Vorsitzende des Verkehrsvereins zieht dementsprechend auch eine positive Bilanz für den ersten Teil des Schloßfestes. „Es ist alles super gelaufen und auch das Wetter hat mitgespielt“, sagte er. 58000 Besucher seien an den drei Tagen in der Altstadt gewesen und damit 3000 mehr als vor zwei Jahren. Allein zum Auftakt am Freitag hätten über den Abend verteilt 18 000 Menschen das Renaissance-Fest besucht.
Auch aus Sicht der Polizei blieb das Fest friedlich. Ein 31-jähriger Schloßfestbesucher habe sich Samstagabend daneben benommen. Er rempelte und pöbelte immer wieder Besucher an, ehe er vom Sicherheitsdienst festgehalten wurde. Damit war er wohl nicht einverstanden und schlug um sich. Bei der Rangelei wurde ein Holzzaun eines Standbetreibers beschädigt. Die Polizei nahm den Mann schließlich mit aufs Revier und sprach ein Betretungsverbot für das Schloßfest aus.
Alkohol war auch bei zwei Raufbolden im Spiel. Um 2 Uhr am Sonntagmorgen schlug ein 33-Jähriger aus Rohrenfels mit der Faust auf einen auswärtigen Besucher ein. Als beide durch ihr Gerangel auf den Boden fielen, zog sich der Rohrenfelser eine Platzwunde am Kopf zu. Auch für ihn ist das Schloßfest damit beendet: Der 33-Jährige hat Hausverbot.
Eine gänzlich unfreiwillige Pause musste indes Hofnarr Sepp Egerer einlegen. Während der Turnierspiele, wo er zusammen mit seiner Frau Kerstin und Herold Wolfgang Rüpel das Volk unterhält, verletzte er sich Freitagabend. Bei einer spaßigen Rangelei wurde seine Holzflöte so stark gegen seine Rippen gedrückt, dass er sich eine schmerzhafte Prellung zuzog. Den Rest des Wochenendes musste er deshalb „deprimiert“zu Hause verbringen.