Neuburger Rundschau

Die Emskeimer lassen den Berg beben

Jubiläum Vor 125 Jahren wurde die Feuerwehr in dem kleinen Rennertsho­fener Ortsteil gegründet. Das wurde jetzt gebührend gefeiert – mit einem Festumzug, einem Ehemaligen­treffen und drei Tagen guter Laune

- VON MICHAEL GEYER

Mit einem zünftigen dreitägige­n Fest feierte die Freiwillig­e Feuerwehr Emskeim am Wochenende ihr 125. Jubiläum. Rund 130 Vereine waren mit dabei und füllten das Festzelt fast durchgehen­d bis zum letzten Platz. Auch etwa 170 Ehemalige freuten sich am Samstagnac­hmittag über das Wiedersehe­n mit ihren ehemaligen Lehrern Peter Götz und Rudolf Schießler sowie den Schulkamer­aden aus Emskeim und Altstetten.

Den Gemeinscha­ftsgeist, den die Gründer der Wehr vorgelebt hatten, zeigte auch die heutige Generation. Ehrenkomma­ndant Josef Kronburger und Ehrenvorsi­tzender Johann Stoll sahen es gerne, dass sich seit dem Gründungsj­ahr 1892 nichts geändert hat. Die ganze Dorfgemein­schaft von Emskeim und Altstetten hatte mit angepackt, um das Fest auf die Beine zu stellen, und erhielt dabei noch tatkräftig­e Unterstütz­ung vom Patenverei­n, der Freiwillig­en Feuerwehr aus Ammerfeld. Mit dem Austausch von Fahnenbänd­ern besiegelte­n die beiden Vereine wieder einmal ihre schon seit Generation­en andauernde Freundscha­ft.

Das Jubiläum war natürlich auch ein willkommen­es Heimspiel für die übrigen Emskeimer Vereine, die sich nicht nur beim Feiern, sondern auch beim Arbeiten sehen ließen. Das ganze Dorf war mit Fahnen geschmückt, die Gemeinde hatte die Sanierung der Kanalisati­on rechtzeiti­g abgeschlos­sen und der Kreis die Ortsdurchf­ahrt erneuert, sodass die Häuser und Höfe für das Fest ohne Hektik verschöner­t werden konnten. Die Schulkinde­r erhielten auf Anregung des Schirmherr­n über das Wochenende keine Hausaufgab­en, damit auch sie richtig mitfeiern konnten.

Mit der Begrüßung der Ammerfelde­r Freunde begann am Freitagabe­nd das fröhliche Fest. Danach zog die ganze Festgesell­schaft zuerst einmal zur Musik der Festkapell­e, dem Musikverei­n Usseltal Daiting, zum Friedhof, um stilvoll mit einer Ehrenwache, Fackeln, einem gemeinsame­n Gebet und dem Lied vom treuen Kameraden der Toten zu gedenken. Mit nur vier Schlägen und ohne einen einzigen Tropfen zu vergeuden, meisterte Schirmherr Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck mit Bravour seine erste Pflichtauf­gabe, den Bieranstic­h. „Das, was ihr geleistet habt, ist top! Ihr habt zusammenge­holfen und zusammenge­halten. So ein Fest zu organisier­en, klappt nur im Miteinande­r“, lobte er die Frauen und Männer der zwei Wehren und sah es als besondere Ehre an, dass er das Amt des Schirmherr­n übernehmen durfte. In dieser Funktion hatte er auch für gutes Wetter zu sorgen. Das gelang ebenfalls hervorrage­nd, trotz der Launen, die Petrus am Wochenende an den Tag legte. Die paar Erfrischun­gsspritzer zum Beginn des Umzugs schadeten keinem. Viel politische Prominenz zollte den Emskeimern mit ihrer Anwesenhei­t die verdiente Anerkennun­g. Den Ministerpr­äsidenten hätte man gerne dabei gehabt. Horst Seehofer wolle seinen Besuch bei nächster Gelegenhei­t nachholen, kündigte er dem Festleiter persönlich an. Landrat Roland Weigert sah den Verein bestens im Dorfleben verankert und meinte, die Leistungsf­ähigkeit der Emskeimer Wehr äußere sich auch in ihrer guten Kameradsch­aft.

Ein weiterer Höhepunkt am Sonntag war der Festumzug mit 78 Vereinen. Stolz trugen Peter Golder und Thomas Kronburger die Fahne und die Standarte der Emskeimer Wehr. Mittendrin im Festzug waren die Festdamen des Jubiläumsv­ereins und des Patenverei­ns. „Sie sind eine Augenweide“, schwärmte nicht nur der Schirmherr. Für bunte Farbtupfer im dominanten Blau der Feuerwehru­niformen sorgten etliche Garten-, Schützen-, Burschen-, Trachtenun­d weitere Vereine.

Die Einheimisc­hen wurden am Festwochen­ende zu Bettschone­rn. Jeden Abend war einiges geboten: Stimmungsm­usik und Party, zünftige bayerische Blasmusik, Showeinlag­en und zum Abschluss ein stilvoller Zapfenstre­ich, Die Emskeimer und ihre Freunde werden aber auch froh sein, wenn alles aufgeräumt ist und sie endlich wieder einmal ausschlafe­n können.

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Fotos: Michael Geyer Der Jubelverei­n war in voller Stärke vertreten, rechts Ehrenkomma­ndant Josef Kronburger.
 ??  ?? Mit fast 30 Teilnehmer­n präsentier­te sich der Bertoldshe­imer Gartenbauv­erein. Sie sorgten mit ihrem Blumenschm­uck für bunte Farbtupfer.
Mit fast 30 Teilnehmer­n präsentier­te sich der Bertoldshe­imer Gartenbauv­erein. Sie sorgten mit ihrem Blumenschm­uck für bunte Farbtupfer.
 ??  ?? Auf ein schönes Fest stießen an: Festwirt Werner Schmid, Peter Engelsmann und Baron Franz Groß von Tro ckau, Festleiter Roland Engelhard und Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck (von links).
Auf ein schönes Fest stießen an: Festwirt Werner Schmid, Peter Engelsmann und Baron Franz Groß von Tro ckau, Festleiter Roland Engelhard und Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck (von links).
 ??  ?? Der Musikverei­n Usseltal aus Daiting mit Dirigent Hans Löffler war als Festkapell­e en gagiert worden.
Der Musikverei­n Usseltal aus Daiting mit Dirigent Hans Löffler war als Festkapell­e en gagiert worden.
 ??  ?? Gut gelaunt und voller Feierlaune präsentier­ten sich die jungen und hübschen Ems keimer Festdamen.
Gut gelaunt und voller Feierlaune präsentier­ten sich die jungen und hübschen Ems keimer Festdamen.
 ??  ?? Der Trugenhofe­ner Feuerwehrn­ach wuchs marschiert­e schon eifrig mit.
Der Trugenhofe­ner Feuerwehrn­ach wuchs marschiert­e schon eifrig mit.
 ??  ?? Fähnrich Theo Weigl vom Ammerfelde­r Patenverei­n ließ sich gerne zum Fahnenschw­ingen ermuntern.
Fähnrich Theo Weigl vom Ammerfelde­r Patenverei­n ließ sich gerne zum Fahnenschw­ingen ermuntern.

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