Die Emskeimer lassen den Berg beben
Jubiläum Vor 125 Jahren wurde die Feuerwehr in dem kleinen Rennertshofener Ortsteil gegründet. Das wurde jetzt gebührend gefeiert – mit einem Festumzug, einem Ehemaligentreffen und drei Tagen guter Laune
Mit einem zünftigen dreitägigen Fest feierte die Freiwillige Feuerwehr Emskeim am Wochenende ihr 125. Jubiläum. Rund 130 Vereine waren mit dabei und füllten das Festzelt fast durchgehend bis zum letzten Platz. Auch etwa 170 Ehemalige freuten sich am Samstagnachmittag über das Wiedersehen mit ihren ehemaligen Lehrern Peter Götz und Rudolf Schießler sowie den Schulkameraden aus Emskeim und Altstetten.
Den Gemeinschaftsgeist, den die Gründer der Wehr vorgelebt hatten, zeigte auch die heutige Generation. Ehrenkommandant Josef Kronburger und Ehrenvorsitzender Johann Stoll sahen es gerne, dass sich seit dem Gründungsjahr 1892 nichts geändert hat. Die ganze Dorfgemeinschaft von Emskeim und Altstetten hatte mit angepackt, um das Fest auf die Beine zu stellen, und erhielt dabei noch tatkräftige Unterstützung vom Patenverein, der Freiwilligen Feuerwehr aus Ammerfeld. Mit dem Austausch von Fahnenbändern besiegelten die beiden Vereine wieder einmal ihre schon seit Generationen andauernde Freundschaft.
Das Jubiläum war natürlich auch ein willkommenes Heimspiel für die übrigen Emskeimer Vereine, die sich nicht nur beim Feiern, sondern auch beim Arbeiten sehen ließen. Das ganze Dorf war mit Fahnen geschmückt, die Gemeinde hatte die Sanierung der Kanalisation rechtzeitig abgeschlossen und der Kreis die Ortsdurchfahrt erneuert, sodass die Häuser und Höfe für das Fest ohne Hektik verschönert werden konnten. Die Schulkinder erhielten auf Anregung des Schirmherrn über das Wochenende keine Hausaufgaben, damit auch sie richtig mitfeiern konnten.
Mit der Begrüßung der Ammerfelder Freunde begann am Freitagabend das fröhliche Fest. Danach zog die ganze Festgesellschaft zuerst einmal zur Musik der Festkapelle, dem Musikverein Usseltal Daiting, zum Friedhof, um stilvoll mit einer Ehrenwache, Fackeln, einem gemeinsamen Gebet und dem Lied vom treuen Kameraden der Toten zu gedenken. Mit nur vier Schlägen und ohne einen einzigen Tropfen zu vergeuden, meisterte Schirmherr Bürgermeister Georg Hirschbeck mit Bravour seine erste Pflichtaufgabe, den Bieranstich. „Das, was ihr geleistet habt, ist top! Ihr habt zusammengeholfen und zusammengehalten. So ein Fest zu organisieren, klappt nur im Miteinander“, lobte er die Frauen und Männer der zwei Wehren und sah es als besondere Ehre an, dass er das Amt des Schirmherrn übernehmen durfte. In dieser Funktion hatte er auch für gutes Wetter zu sorgen. Das gelang ebenfalls hervorragend, trotz der Launen, die Petrus am Wochenende an den Tag legte. Die paar Erfrischungsspritzer zum Beginn des Umzugs schadeten keinem. Viel politische Prominenz zollte den Emskeimern mit ihrer Anwesenheit die verdiente Anerkennung. Den Ministerpräsidenten hätte man gerne dabei gehabt. Horst Seehofer wolle seinen Besuch bei nächster Gelegenheit nachholen, kündigte er dem Festleiter persönlich an. Landrat Roland Weigert sah den Verein bestens im Dorfleben verankert und meinte, die Leistungsfähigkeit der Emskeimer Wehr äußere sich auch in ihrer guten Kameradschaft.
Ein weiterer Höhepunkt am Sonntag war der Festumzug mit 78 Vereinen. Stolz trugen Peter Golder und Thomas Kronburger die Fahne und die Standarte der Emskeimer Wehr. Mittendrin im Festzug waren die Festdamen des Jubiläumsvereins und des Patenvereins. „Sie sind eine Augenweide“, schwärmte nicht nur der Schirmherr. Für bunte Farbtupfer im dominanten Blau der Feuerwehruniformen sorgten etliche Garten-, Schützen-, Burschen-, Trachtenund weitere Vereine.
Die Einheimischen wurden am Festwochenende zu Bettschonern. Jeden Abend war einiges geboten: Stimmungsmusik und Party, zünftige bayerische Blasmusik, Showeinlagen und zum Abschluss ein stilvoller Zapfenstreich, Die Emskeimer und ihre Freunde werden aber auch froh sein, wenn alles aufgeräumt ist und sie endlich wieder einmal ausschlafen können.