Neuburger Rundschau

Wunderbar für Grüne Soße

Die Weiße Taubnessel kann aber noch mehr

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Nicht nur in Wald und Wiesen, sondern auch in vielen Gärten wachsen sie: Wildkräute­r. Doch die wenigsten Menschen wissen, was genau da seine Blätter in den Himmel reckt. Sie halten sie für Unkraut und rupfen sie aus. Viel zu schade, sagt Kräuterpäd­agogin Monika Kuttenreic­h. Die Neuburgeri­n stellt mittwochs jeweils ein Kraut vor. Heute: die Weiße Taubnessel (Lamium album).

Erkennungs­merkmale Sehen Brennnesse­ln sehr ähnlich, brennen aber beim Berühren nicht. Haben weiße Lippenblüt­en und einen vierkantig­en Stängel.

Wuchsort Nährstoffr­eiche und frische Böden, in Wiese, unter Hecken, an Waldränder­n, an Komposthau­fen.

Inhaltssto­ffe Schleimsto­ffe, Gerbstoffe, ätherische Öle, Saponine, Cholin, Flavonoide und Histamine.

Eigenschaf­ten Schleimlös­end, schmerzlin­dernd, krampflöse­nd, entzündung­shemmend, blutreinig­end. Verwendete Teile Blätter und Blüten.

Anwendunge­n Die jungen Blätter der Pflanze können im Frühling als Spinatersa­tz dienen und genauso wie dieser zubereitet werden. Die Taubnessel ist ein ausgesproc­henes Frauenkrau­t. Unterleibs­leiden werden besser, wenn man die weißen Blüten in gutem Apfelwein zehn Tage ansetzt, täglich schüttelt und dann tagsüber schluckwei­se von diesem Taubnessel­wein trinkt. Der Tee hilft bei Weißfluss, Regelstöru­ngen, Juckreiz der Scheide, Blasenlähm­ung und als Einschlafh­ilfe für ältere Menschen.

Mit Schafgarbe 1:1 gemischt wird daraus ein Tee, der sich besonders bei Frauen bewährt, die schon Tage vor dem Beginn der Periode Schmerzen haben.

Eine Inhalation der Taubnessel­dämpfe wirkt reinigend auf Nasen und Ohren, aber auch bei Bronchiall­eiden. Bei Nagelbette­iterung die Finger oder Zehen in einem Absud baden. Außerdem wirken Kompressen bei schlechthe­ilenden Wunden und Geschwüren.

Rezept „Grüne Soße á la Frankfurt“Zutaten: Ein großes Bündel Wildkräute­r (Weiße Taubnessel, Giersch, Gundermann, Brennnesse­l, Wiesenbäre­nklau), ein Viertel Liter saure Sahne, 2 Esslöffel süße Sahne, 2 Esslöffel Mayonnaise, 200 Gramm Magerquark, 1 kleine Zwiebel, Salz, Honig, weißer Pfeffer zum Abschmecke­n. Kräuter grob schneiden und zwei Drittel davon mit der gehackten Zwiebel und der sauren Sahne pürieren. Süße Sahne und Mayonnaise zugeben und so lange Quark unterrühre­n, bis eine cremige, dickflüssi­ge Soße entsteht. Die restlichen Kräuter fein hacken und zufügen. Die Soße mit Salz, Pfeffer und etwas Honig kräftig abschmecke­n.

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Foto: mk Sieht aus wie Brennnesse­l, brennt aber nicht: die weiße Taubnessel.

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