Der große Gewinn entpuppte sich als Betrug
Polizei Angeblich sollte ein Pfaffenhofener fast 100 000 Euro gewonnen haben. Das sagte ihm zumindest ein Anrufer. Jetzt ist er um 900 Euro ärmer – und die Polizei warnt
Die Botschaft, die ihm der Unbekannte am Telefon überbracht hatte, klang auch zu verlockend: Fast 100000 Euro sollte ein 22-Jähriger aus Pfaffenhofen gewonnen haben. Doch statt jeder Menge Geld auf dem Konto, hat der Mann jetzt jede Menge Ärger. Und ist dazu noch 900 Euro los. Denn er war am Samstag auf einen sogenannten Callcenter-Betrüger hereingefallen.
Zunächst rief der Unbekannte am Samstag gegen 13 Uhr an. Die Nummer war auch nicht unterdrückt, sie lautete 00493083108982. Der Anrufer teilte dem verblüfften Pfaffenhofener mit, dass er bei einem Gewinnspiel 49500 Euro gewonnen habe. Doch um an das Geld zu kommen, müsse er zunächst 900 Euro Bearbeitungsgebühr bezahlen. Das soll mittels sogenannter SteamGuthabenkarten erfolgen. In seiner Euphorie kam der junge Mann der Aufforderung nach. Er besorgte sich Guthabencodes für die Spielplattform in Höhe der geforderten Summe und übermittelte diese dem Anrufer. Nachdem er die Codes weitergegeben hatte, wurde er am vergangenen Montag, 17. Juli, laut Polizei nochmals aufgefordert, 5100 Euro zu zahlen. Der Anrufer gab nun vor, sich in der Gewinnsumme vertan zu haben. Der tatsächliche Gewinn wäre fast doppelt so hoch und liege bei 94 500 Euro.
Das kam dem Mann dann doch etwas seltsam vor und er informierte die Polizei Pfaffenhofen, die ihn über den sogenannten CallcenterBetrug aufklärte.
Hier agieren kriminelle Telefonagenten zumeist aus dem Ausland. Sie verfügen über Datenbestände mit Telefonnummern und oftmals auch weiteren persönlichen Daten ihrer Opfer. Die Opfer werden dann über Voice-over-IP-Telefonverbindungen kontaktiert und dem Opfer wird ein Anruf aus dem Inland suggeriert.
Am Telefon werden diesen meist große Gewinne in Aussicht gestellt. Allerdings würden diese Gewinne erst nach der Zahlung einer Gebühr ausbezahlt. Die Zahlung dieser Gebühr kann dann vielfältig über verschiedene Zahlungsdienste erfolgen. Persönliche Geldübergaben kommen nur in sehr wenigen Fällen vor, da die Täter aus dem Ausland agieren und die elektronischen Guthaben in Form von Codes wesentlich gefahrloser erhalten können.
Die Polizei Pfaffenhofen warnt ausdrücklich vor dieser Masche. Sollte jemand angerufen werden, sollten keinesfalls Guthaben- oder Gutscheincodes an fremde Personen übermittelt werden. Aufgrund telefonischer Versprechen sollte auch niemals Geld überwiesen werden.
Die Polizei stellt zuletzt klar: „Vertrauen Sie auf Ihren gesunden Verstand. Echte Gewinne mit großen Summen werden nicht telefonisch mitgeteilt und schon gar keine Gebühr hierfür verlangt.“(nr)