Erneut fünf tote Völker
Das Bienensterben geht weiter
Nachdem vergangene Woche bereits 48 Bienenvölker im Raum Bruck nahezu völlig vernichtet wurden, hat es diesmal die Bienen des Imkers Johann Rauscher aus Neuburg getroffen – insgesamt fünf Völker. Auch dieser Geschädigte vermutet einen unsachgemäßen Einsatz von Spritzmitteln.
Als Johann Rauscher am Dienstagmorgen zunächst nach seinen Schafen sah und seine Runde wie immer bei den Bienen abschloss, traute er seinen Augen nicht: „Alle Bienen waren in heller Aufruhr und stachen sich gegenseitig ab“, erzählt Rauscher. Der Großteil der ausgeflogenen Bienen fand nicht einmal den Weg zurück ins Nest, hat der Imker beobachtet. Übrig geblieben seien nur noch einige Wenige. Zunächst hat der Imker Anzeige erstattet und dann Proben zum Veterinäramt geschickt. Nun heißt es abwarten. „Ohne die Ergebnisse der Proben kann ich nichts beweisen“, sagt Rauscher. „Die Bienen verhalten sich aber nur so, wenn sie in Berührung mit bestimmten Spritzmitteln kommen.“
Um welches Gift genau es sich handelt, darüber kann der Imker nur spekulieren. Momentan werde gegen Blattläuse und Borkenkäfer gespritzt, sagt der Geschädigte. „In der Fachsprache heißen die Mittel B2 und B4. Beide werden auf der ersten Seite der Bienenschutzverordnung als ungefährlich bezeichnet. Wer allerdings weiterblättert, wird sehen, dass nur zu bestimmten Zeiten gespritzt werden darf.“Nachts, wenn die Bienen nicht ausfliegen.
Ein schuldiger Landwirt sei nicht auszumachen. Der Radius könne aber eingegrenzt werden, erzählt der Imker. „Bienen fliegen nie weit. Maximal vier Kilometer.“Insgesamt sei ein Schaden von etwa 1500 Euro entstanden. „Das ist nur Nebensache. Viel mehr ärgert es mich, wie man die Natur derart zestören kann.“