Drei Medaillen und ein totes Pferd
EM der Vielseitigkeitsreiter
Strzegom Einen Tag nach dem Tod eines polnischen EM-Pferdes haben sich die deutschen Vielseitigkeitsreiter wieder einmal als Medaillengaranten gezeigt. Sie feierten am Sonntag bei der EM im polnischen Strzegom Silber mit der Mannschaft und Gold für Ingrid Klimke. Die Reiterin aus Münster gewann mit dem Wallach Hale Bob ihren ersten großen Einzel-Titel. „MannschaftsTitel habe ich ja schon einige“, sagte die 49-Jährige, die im abschließenden Springen fehlerfrei blieb.
Auf Platz zwei kam Michael Jung aus Horb mit Rocana, der zuletzt drei Mal in Folge Doppel-Gold bei Europameisterschaften gewonnen hatte. Klimke und Jung sicherten sich zudem mit dem Team Silber. Mannschafts-Europameister wurde nach zuletzt drei deutschen EM-Siegen das Quartett aus Großbritannien. Die Grundlage für die Medaille legte Klimke am Vortag im Gelände mit einer fehlerlosen Vorstellung im Sattel von Hale Bob.
Bisher ist Klimke vor allem als zuverlässige Team-Reiterin bekannt. Gold-Medaillen mit der deutschen Mannschaft gewann sie je zweimal bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften sowie dreimal bei Europameisterschaften. Einige Male hatte Klimke greifbar nahe Siege im abschließenden Springen vergeben. In Stzregom lief es besser. „Ich habe extra Springen geübt“, berichtete die Tochter von Dressur-Legende Reiner Klimke.
Überschattet wurde die EM vom Tod eines Pferdes. Der Sturz des später eingeschläferten Bob The Builder soll durch eine Stressfraktur entstanden sein. „Das Fesselgelenk ist schon vor dem Sprung gebrochen“, sagte Chef-Veterinär Frederic Barrelet. Er war sich nach Ansicht von Videoaufnahmen sicher: „Das hatte mit dem Sprung selber nichts zu tun.“Der elf Jahre alte Wallach war mit dem polnischen Reiter Michal Knap während des Geländeritts im Stadion gestürzt.