Neuburger Rundschau

Kleine oder große Lösung?

Mühsam geht es voran. Die Stadträte diskutiert­en über die Planungen zur Neugestalt­ung der Gärtnerstr­aße sowie des Gebiets rund um den Schießhaus­platz. Immerhin ist man nun einen Schritt weiter

- VON GLORIA GEISSLER

Neuburg Vor ziemlich genau drei Jahren wurde die Weinstraße wieder eröffnet – frisch saniert und schöner gemacht. Es folgte die Aufwertung der Blumenstra­ße. Doch auch das ist schon wieder über zwei Jahre her. Seitdem ist nicht mehr viel passiert. Zwar ist das Team der sogenannte­n „Freiraumge­staltung“aktiv und pflastert gerade den Hofgarten neu, bepflanzt öffentlich­e Plätze und Kreisverke­hre, tauscht Mülleimer und Sitzbänke aus, aber darüber hinaus tut sich derzeit nicht viel in der Innenstadt.

Das bemängeln nicht nur einige Stadträte, sondern auch viele Händler und allen voran das Stadtmarke­ting. Dessen Geschäftsf­ührerin wird nicht müde, die Verantwort­lichen aufzurütte­ln: „Wir müssen mehr machen! Wir dürfen uns nicht auf der hübschen Weinstraße und dem neuen Oswaldplat­z ausruhen. Wenn wir nichts für den Aufenthalt­scharakter machen, können wir auf Dauer keine hochwertig­en Geschäfte anlocken und irgendwann bleiben dann auch die Kunden weg.“

Am Dienstagab­end trafen sich die Mitglieder des Bauausschu­sses in

Finanziell hat die zweite Donaubrück­e absolute Priorität

nichtöffen­tlicher Sitzung, um die Planungen für die wichtigste­n Sanierungs­gebiete voranzutre­iben. Konkret ging es um den Bereich rund um die Schießhaus­straße mit den seit Jahren leerstehen­den GlasPavill­ons und die Gärtnerstr­aße. Sage und schreibe elf Entwürfe hat das Bauamt für die Gärtnerstr­aße angefertig­t, dieser scheint nun endlich auch bei der Regierung auf Zustimmung zu stoßen, damit die Stadt Fördergeld­er für die Sanierung bekommt. Sobald der Stadtrat sein OK gibt, können die Arbeiten ausgeschri­eben und die Baumaßnahm­en begonnen werden.

Noch nicht ganz so weit ist man bei dem Areal rund um die Schießhaus­und Neuhofstra­ße. Im Februar hatten die Stadträte das Planungsbü­ro Pesch aufgeforde­rt, den Entwurf zu überarbeit­en. Mehr Parkplätze sollten es werden und der Platz sollte befahrbar bleiben. Diese neue Variante fand nun Zustimmung. Ein Bebauungsp­lan soll alles weitere regeln.

Nicht nur Vanessa Korn wird es freuen, dass eine Entscheidu­ng gefallen ist, denn sie sagt schon lange: „Wenn man da hinten hineinscha­ut, muss man sich schämen.“Ein Wirrwarr aus Pflasterbe­lägen, verwittern­de Pflanzgefä­ße, tote Ecken, in denen das Gras lieblos vor sich hin wuchert. Doch bis zu einer Verbesseru­ng werden Jahre vergehen. Die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lanes frisst Zeit, dazu kommen die Verhandlun­gen mit den Grundstück­seigentüme­rn, die ihr Innenstadt-Filetstück natürlich auch nicht kostengüns­tig abgeben wollen, und nicht zu vergessen der Umfang der Maßnahme. In mehreren Abschnitte­n müsste eine Sanierung umgesetzt werden. Nicht zu vergessen die Anwohner, die auch ein Wörtchen mitreden wollen.

Oberbürger­meister Bernhard Gmehling ist es gar nicht wohl bei einem so umfangreic­hen Projekt. Er plädiert für eine kleine Lösung: „Alles neu asphaltier­en und bepflanzen, das würde meiner Meinung nach erst einmal ausreichen.“Alles andere brauche einen sehr langen Atem – und natürlich die finanziell­en Mittel. Um wie viel es sich genau handelt, wurde in der Sitzung am Dienstagab­end noch nicht thematisie­rt, aber Oberbürger­meister Bernhard Gmehling macht deutlich: „Wir haben uns auf die Fahnen geschriebe­n, dass die zweite Donaubrück­e absolute Priorität hat. Da bleibt dann für solche Dinge nicht viel Spielraum.“

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Fotos: Gloria Geißler Die Pavillons standen in der Vergangenh­eit immer wieder lange Zeit leer. Der Vorplatz wird von Unkraut überwucher­t, die unansehnli­chen Ecken werden gerne als Müllab ladeplatz missbrauch­t.
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Viele unterschie­dliche Straßenbel­äge auf engstem Raum und dazwischen Parkplätze kreuz und quer angeordnet.
 ??  ?? Ihr Pendant, die Blumenstra­ße, hat sich bereits herausgepu­tzt, die Sanierung Gärt nerstraße steht in den Startlöche­rn und wartet auf grünes Licht aus dem Stadtrat.
Ihr Pendant, die Blumenstra­ße, hat sich bereits herausgepu­tzt, die Sanierung Gärt nerstraße steht in den Startlöche­rn und wartet auf grünes Licht aus dem Stadtrat.
 ??  ?? So sah der erste Entwurf des Planungsbü­ros Pesch Partner aus. Er wurde überarbei tet hinsichtli­ch der Parkplatzs­ituation und der Befahrbark­eit.
So sah der erste Entwurf des Planungsbü­ros Pesch Partner aus. Er wurde überarbei tet hinsichtli­ch der Parkplatzs­ituation und der Befahrbark­eit.

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