Kleine oder große Lösung?
Mühsam geht es voran. Die Stadträte diskutierten über die Planungen zur Neugestaltung der Gärtnerstraße sowie des Gebiets rund um den Schießhausplatz. Immerhin ist man nun einen Schritt weiter
Neuburg Vor ziemlich genau drei Jahren wurde die Weinstraße wieder eröffnet – frisch saniert und schöner gemacht. Es folgte die Aufwertung der Blumenstraße. Doch auch das ist schon wieder über zwei Jahre her. Seitdem ist nicht mehr viel passiert. Zwar ist das Team der sogenannten „Freiraumgestaltung“aktiv und pflastert gerade den Hofgarten neu, bepflanzt öffentliche Plätze und Kreisverkehre, tauscht Mülleimer und Sitzbänke aus, aber darüber hinaus tut sich derzeit nicht viel in der Innenstadt.
Das bemängeln nicht nur einige Stadträte, sondern auch viele Händler und allen voran das Stadtmarketing. Dessen Geschäftsführerin wird nicht müde, die Verantwortlichen aufzurütteln: „Wir müssen mehr machen! Wir dürfen uns nicht auf der hübschen Weinstraße und dem neuen Oswaldplatz ausruhen. Wenn wir nichts für den Aufenthaltscharakter machen, können wir auf Dauer keine hochwertigen Geschäfte anlocken und irgendwann bleiben dann auch die Kunden weg.“
Am Dienstagabend trafen sich die Mitglieder des Bauausschusses in
Finanziell hat die zweite Donaubrücke absolute Priorität
nichtöffentlicher Sitzung, um die Planungen für die wichtigsten Sanierungsgebiete voranzutreiben. Konkret ging es um den Bereich rund um die Schießhausstraße mit den seit Jahren leerstehenden GlasPavillons und die Gärtnerstraße. Sage und schreibe elf Entwürfe hat das Bauamt für die Gärtnerstraße angefertigt, dieser scheint nun endlich auch bei der Regierung auf Zustimmung zu stoßen, damit die Stadt Fördergelder für die Sanierung bekommt. Sobald der Stadtrat sein OK gibt, können die Arbeiten ausgeschrieben und die Baumaßnahmen begonnen werden.
Noch nicht ganz so weit ist man bei dem Areal rund um die Schießhausund Neuhofstraße. Im Februar hatten die Stadträte das Planungsbüro Pesch aufgefordert, den Entwurf zu überarbeiten. Mehr Parkplätze sollten es werden und der Platz sollte befahrbar bleiben. Diese neue Variante fand nun Zustimmung. Ein Bebauungsplan soll alles weitere regeln.
Nicht nur Vanessa Korn wird es freuen, dass eine Entscheidung gefallen ist, denn sie sagt schon lange: „Wenn man da hinten hineinschaut, muss man sich schämen.“Ein Wirrwarr aus Pflasterbelägen, verwitternde Pflanzgefäße, tote Ecken, in denen das Gras lieblos vor sich hin wuchert. Doch bis zu einer Verbesserung werden Jahre vergehen. Die Aufstellung eines Bebauungsplanes frisst Zeit, dazu kommen die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern, die ihr Innenstadt-Filetstück natürlich auch nicht kostengünstig abgeben wollen, und nicht zu vergessen der Umfang der Maßnahme. In mehreren Abschnitten müsste eine Sanierung umgesetzt werden. Nicht zu vergessen die Anwohner, die auch ein Wörtchen mitreden wollen.
Oberbürgermeister Bernhard Gmehling ist es gar nicht wohl bei einem so umfangreichen Projekt. Er plädiert für eine kleine Lösung: „Alles neu asphaltieren und bepflanzen, das würde meiner Meinung nach erst einmal ausreichen.“Alles andere brauche einen sehr langen Atem – und natürlich die finanziellen Mittel. Um wie viel es sich genau handelt, wurde in der Sitzung am Dienstagabend noch nicht thematisiert, aber Oberbürgermeister Bernhard Gmehling macht deutlich: „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, dass die zweite Donaubrücke absolute Priorität hat. Da bleibt dann für solche Dinge nicht viel Spielraum.“