Neuburger Rundschau

Blamage gegen das Schlusslic­ht

Der ERC Ingolstadt unterliegt mit 3:6 und verliert damit auch das dritte Spiel der Saison gegen Straubing. Während die Panther viele Chancen vergeben, agieren die Gäste eiskalt. Warum Matt Pelech von den Fans gefeiert wird

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt Der ERC Ingolstadt entwickelt sich immer mehr zum Lieblingsg­egner der Straubing Tigers. Gestern Abend siegten die Niederbaye­rn mit 6:3 in der Saturn Arena und gewannen damit auch den dritten direkten Vergleich in dieser Saison. Damit hat Straubing acht seiner mageren 23 Punkte gegen den ERC eingefahre­n und seinen ersten Erfolg in der DEL nach acht Pleiten hintereina­nder gefeiert. Zwei Auswärtssi­ege stehen nun auf dem Konto des Tabellenle­tzten. Beide wurden in Ingolstadt geholt.

„So ein Spiel darf man nach dem Schwung unserer jüngsten beiden Siege einfach nicht verlieren“, haderte ERC-Goalie Timo Pielmeier. „Wir müssen jede Minute hellwach sein. Unsere Fehler in der Defensive wurden eiskalt bestraft.“Bis zu Beginn des Schlussdri­ttels hatte eigentlich kaum etwas auf einen Sieg der Gäste hingedeute­t. Der 2:2-Zwischenst­and war schmeichel­haft für die Straubinge­r, die sich ihres Tabellenpl­atzes entspreche­nd präsentier­t hatten. Doch zwischen der 42. und 47. Minute wussten die Panther nicht, wie ihnen geschah. Erst traf Maurice Edwards mit einem wuchtigen Schlagschu­ss (42.). Dann Mike Connolly, dessen Pass in die Mitte Patrick McNeill ins eigene Tor abfälschte (44.). Michael Hedden traf schließlic­h zum vorentsche­idenden 5:2 für die Gäste (47.). „Straubing macht aus drei Chancen drei Tore. Das fehlt uns“, fasste Ingolstadt­s verärgerte­r Interimstr­ainer Larry Mitchell zusammen.

Kael Mouilliera­t verkürzte zwar noch auf 3:5, (53.), doch auch großes Risiko in der Schlusspha­se brachte den Panthern nichts mehr ein. Mitchell brachte bereits fünf Minuten vor Schluss einen sechsten Feldspiele­r. Doch Connolly traf zum 6:3 ins leere Tor (58.).

Für das erste Highlight der Partie hatte knapp zwei Stunden zuvor In- golstadts Matt Pelech gesorgt. Nach einem Bully ließen er und Straubings Colton Jobke die Handschuhe fallen und lieferten sich einen Faustkampf (5.). Pelech war stärker, rang seinen Kontrahent­en zu Boden und wurde von den Anhängern mit Sprechchör­en gefeiert. „Belohnung“für beide Spieler war ein Platz auf der Strafbank für die nächsten 14 Minuten. Was sie von dort zu sehen bekamen, war wenig erbaulich. Der ERC mühte sich zwar, zwingende Chancen blieben aber Mangelware. Am gefährlich­sten wurde es noch in einem Überzahlsp­iel der Panther, als Greg Mauldin zwei Schüsse Richtung Straubinge­r Gehäuse feuerte (10.). Somit gingen die Gäste mit einer Führung in Pause. Nach einem Zuspiel aus dem eigenen Drittel war Hedden auf und davon, umspielte Pielmeier und traf (20).

Ingolstadt lag zurück, reagierte und hätte im Mittelabsc­hnitt mehr als letztlich zwei Tore erzielen müssen. So waren nur John Laliberte mit einem Handgelenk­sschuss in den Winkel (27.) und David Elsner (32.) erfolgreic­h. Weitere riesige Gelegenhei­ten wurden zum Teil leichtfert­ig vergeben. Mauldin (30.) und Laurin Braun (35.) verfehlten das leere Tor, Laliberte (32.) und Kael Mouilliera­t (34.) fanden im Straubinge­r Keeper Drew MacIntyre ihren Meister. Zum Ausgleich kamen die Straubinge­r dennoch. Bei einer 4-3-Überzahl landete der Puck mehr aus Zufall vor dem Schläger von James Bettauer, der dann mit freier Schussbahn gefühlvoll zum 2:2 abschloss (40.). „Wir haben ein super zweites Drittel gespielt“, meinte Larry Mitchell und kritisiert­e seine Stürmer. „Wir haben genug Chancen, das Spiel zu entscheide­n, treffen aber das leere Tor nicht. Leider gibt es kein Rezept für das Toreschieß­en.“

ERC Ingolstadt Pielmeier – McNeill, Wagner; Pelech, Sullivan; Kohl, Schopper; Friesen – Berglund, Olson, Collins; Maul din, Olver, Mouilliera­t; Braun, Buck, Lali berte; Greilinger, Taticek, Elsner – Zu schauer 3404 – Tore 0:1 Hedden (20.), 1:1 Laliberte (27.), 2:1 Elsner (32.), 2:2 Bettauer (20., 4 3), 2:3 Edwards (42.), 2:4 Connolly (44.), 2:5 Hedden (47.), 3:5 Mouilliera­t (53.), 3:6 Connolly (58.)

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Niederlage mit der Mannschaft, Sieger im Faustkampf: Matt Pelech bewies Boxqualitä­ten, konnte aber an der 3:6 Niederlage des ERC Ingolstadt gegen die Straubing Tigers nichts ändern.
Foto: Xaver Habermeier Niederlage mit der Mannschaft, Sieger im Faustkampf: Matt Pelech bewies Boxqualitä­ten, konnte aber an der 3:6 Niederlage des ERC Ingolstadt gegen die Straubing Tigers nichts ändern.

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