Neuburger Rundschau

Mann droht mit Bombe

Ein 30-Jähriger ärgert sich während eines Telefonats derart, dass er mit einer Explosion im Jobcenter Pfaffenhof­en droht. Die Polizei stoppt den Mann. Gefahr sei von ihm nicht ausgegange­n

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Pfaffenhof­en Ein 30-Jähriger ist am Donnerstag­morgen laut Polizei während eines Telefonats mit einem Beamten des Hauptzolla­mtes derart in Rage geraten, dass er drohte, eine Bombe in das Jobcenter Pfaffenhof­en zu werfen. Dort ist der Mann Kunde.

Eine Polizeistr­eife wurde daraufhin zur Wohnung des Mannes geschickt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der sich offensicht­lich aber schon auf den Weg nach Pfaffenhof­en gemacht.

Als er vor dem Jobcenter eintraf, waren die Mitarbeite­r im Jobcenter allerdings bereits vorgewarnt und hatten die Türen verriegelt.

Die Polizei erwischte den Mann, als er dort eintraf, nicht mehr. Er habe nur kurz gehalten und sich dann, als die Streife ankam, bereits auf den Weg Richtung München gemacht, hieß es auf Nachfrage.

Während der Fahndung gelang es den Beamten schließlic­h per Telefon, den Mann zu beruhigen und mit ihm ein Treffen am Autobahnra­stplatz Führholzen auszumache­n.

Motiv ist noch unklar

Dort habe er sich einsichtig gezeigt und zugegeben, dass er überreagie­rt habe, weil er sich so geärgert hatte. Eine Straftat habe er nicht verüben wollen, gab er an. Laut Polizei habe er keine Bombe oder sonstige Waffen dabei gehabt. Er sei nicht gefährlich gewesen. Worum es in dem Gespräch mit dem Hauptzolla­mt ging, ist nicht bekannt. Das Motiv ist laut Polizei unklar. Im Jobcenter – so die weiteren Angaben des Mannes gegenüber der Polizei – habe er sich lediglich beschweren wollen.

Die Polizei ermittelt nun wegen Bedrohung gegen ihn. Der Mann ist auf freiem Fuß. Er ist nicht polizeibek­annt.

Peter Bezdicek, Gruppenlei­ter im Jobcenter Pfaffenhof­en, hatte als einer der ersten von der Bombendroh­ung des bekannten, weil auffällige­n, Jobcenter-Kunden erfahren. Er sagte gestern: „Wir haben die Ruhe bewahrt.“Als der Warnanruf vom Hauptzolla­mt kam, dass ein Mann mit einer Bombe gedroht habe, seien etwa 30 bis 40 Mitarbeite­r und eine Reihe von Kunden im Haus gewesen.

Nach dem vorgesehen­en Notfallpla­n sei dann das Haus am Pfaffenhof­ener Hauptplatz geräumt worden. Das habe etwa zehn Minuten bis eine Viertelstu­nde gedauert. Bezdicek: „Als der kam, war keiner mehr drin.“Panik sei keine entstanden, Verletzte habe es keine gegeben. Dennoch erinnert sich der 57-jährige Gruppenlei­ter noch gut, als es vor wenigen Wochen in Pfaffenhof­en eine Geiselnahm­e im Jugendamt gegeben hatte. Bezdicek sagt: „Man wird schon sensibel“.

Anfang November hatte eine Geiselnahm­e im Jugendamt die Pfaffenhof­ener in Angst und Schrecken versetzt. Am 6. November war diese nach mehr als fünf Stunden von einem Spezialein­satzkomman­do der Polizei beendet worden. Der 28 Jahre alte Geiselnehm­er wurde festgenomm­en. Die von ihm festgehalt­ene Sachbearbe­iterin musste mit leichten Schnittver­letzungen am Hals und an einer Hand ärztlich behandelt werden.

Der Geiselnehm­er von Pfaffenhof­en hatte verlangt, dass seine anderthalb Jahre alte, bei einer Pflegefami­lie untergebra­chte Tochter, zurück zu ihrer Mutter kommt. Er ist nach wie vor in einer psychiatri­schen Klinik untergebra­cht.

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