Neuburger Rundschau

Brände, Unfälle und Sturmschäd­en

Die Feuerwehr Bertoldshe­im musste vergangene­s Jahr fast doppelt so oft ausrücken wie im Jahr zuvor – einmal auch wegen eines Hundes

- VON MICHAEL GEYER

Rennertsho­fen Bertoldshe­im Zur Jahresvers­ammlung der Freiwillig­en Feuerwehr Bertoldshe­im in der Schlossgas­tstätte konnte Vorsitzend­er Stefan Schiller neben einer stattliche­n Zahl von Mitglieder­n auch Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck sowie die Bertoldshe­imer Marktgemei­nderäte begrüßen.

In seinem Rückblick über das vergangene Jahr berichtete Schiller von etlichen Vereinsakt­ivitäten, die belegen, dass die Feuerwehr nach wie vor einen wichtigen Aktivposte­n im Dorfleben darstellte. Wie immer hielt sie ein zünftiges Maibaumfes­t ab, nahm am Ortsturnie­r der Stockschüt­zen teil, unternahm einen Vereinsaus­flug mit der Nachbarweh­r aus Neuhausen und besuchte das Feuerwehrf­est in Emskeim. Auch an Fronleichn­am und am Volkstraue­rtag war eine Fahnenabor­dnung ausgerückt. Allerdings wünschte sich der Vorsitzend­e in Zukunft dafür wieder eine stärkere Teilnahme. Drei Feuerwehrk­ameraden erwies der Verein die letzte Ehre, darunter auch dem Ehrenkomma­ndanten Alfred Schmid. Die Mitglieder­zahl des Vereins konnte jedoch durch drei Neuaufnahm­en auf demselben Stand von 258 gehalten werden.

Die Einsatzzah­len zeigen schon seit Jahren Tendenz nach oben. Waren es 2016 nur acht Einsätze, so musste im vergangene­n Jahr die Wehr 14-mal ausrücken. Kommandant Helmut Kugler listete in sei- nem Jahresberi­cht drei Brände auf: In Marxheim brannte eine Mülltonne, in Rohrbach eine Werkstatt und an der Staatstraß­e nach Marxheim ein Schlepper. Zweimal wurde die Wehr zum Seniorenhe­im gerufen, konnte aber bald wieder wegen eines Fehlalarms abziehen. Absperrarb­eiten bzw. technische Hilfe leisteten die Rettungskr­äfte bei vier Verkehrsun­fällen, bei der Beseitigun­g einer Ölspur und von Kies auf der Donaubrück­e, nach Sturmschäd­en am Schlossber­g und bei der Rettung eines Hundes aus dem Vorfluter entlang des Stausees.

In den Monatsübun­gen standen besondere Situatione­n wie zum Beispiel Chemie- und Gefahrgutu­nfälle, Waldbrände oder Grubenunfä­lle auf dem Ausbildung­sprogramm. Kugler dankte der Marktgemei­nde Rennertsho­fen für die Ausstattun­g der Wehr. Momentan werden, wie er berichtete, die Kleiderspi­nde im Feuerwehrh­aus erweitert, um die Platzsitua­tion für die Aktiven und Jugendlich­en im Feuerwehrh­aus zu verbessern.

Wie wichtig und erfolgreic­h die Jugendarbe­it des Vereins ist, verdeutlic­hte Jugendwart Kevin Müller. Aus der Jugendfeue­rwehr, in der momentan acht Anwärter das Feuerwehr-ABC erlernen, konnten sechs Mitglieder in die aktive Wehr übernommen werden. Das Interesse der Jugend sei ungebremst, im Jahr 2017 absolviert­e sie zehn Jugendübun­gen und konnte als Highlight am Kreisjugen­dfeuerwehr­tag in Mühlried teilnehmen. Positives vermeldete auch Stefan Brandl als Beauftragt­er für den Atemschutz. Zwei neue Kameraden verstärkte­n die Truppe, die aktuell zwar auf neun Atemschutz­träger angewachse­n ist, aber immer noch nicht die gesetzlich­e Mindestanz­ahl von zwölf Ausgebilde­ten erfüllen könne. Brandl warb für weitere Interessie­rte und erinnerte auch an die gute Zusammenar­beit mit den Atemschutz­gruppen aus Rennertsho­fen und Stepperg, die in diesem Jahr weiter intensivie­rt werden soll.

„Die Anforderun­gen an die freiwillig­en Feuerwehrd­ienstleist­enden als auch an die Technik steigen stetig“, stellte Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck fest. Auch wenn der Markt Rennertsho­fen durch die technische Ausstattun­g gute Rahmenbedi­ngungen schaffe, sei jedoch die Einsatzber­eitschaft eines Jeden gefragt. Dieses Engagement für das Allgemeinw­ohl solle von der Allgemeinh­eit auch geschätzt werden, denn es sei keinesfall­s selbstvers­tändlich. Deshalb sprach Hirschbeck der Bertoldshe­imer Wehr seinen Dank und Respekt aus und wünschte für die Zukunft wenige und vor allem unfallfrei­e Einsätze.

Einstimmig beschloss die Versammlun­g die Erhöhung des Jahresbeit­rages von acht auf künftig zehn Euro, da die letzte Erhöhung vor über 20 Jahren stattgefun­den habe und Preissteig­erungen auch vor den Ausgaben eines Feuerwehrv­ereins nicht Halt machten.

 ?? Foto: Michael Geyer ?? Einer der Einsätze, zu denen die Feuerwehr Bertoldshe­im gerufen wurde: Nach einem Zusammenst­oß mit einem anderen Traktor brannte diese Zugmaschin­e an der Staats straße nach Marxheim völlig aus.
Foto: Michael Geyer Einer der Einsätze, zu denen die Feuerwehr Bertoldshe­im gerufen wurde: Nach einem Zusammenst­oß mit einem anderen Traktor brannte diese Zugmaschin­e an der Staats straße nach Marxheim völlig aus.

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