Neuburger Rundschau

Ein Paradies für Faschingsn­arren

Der Secondhand-Faschingsm­arkt zugunsten der Aktion Hoffnung ist ein alljährlic­her Publikumsm­agnet. Besucher stöbern in textilen Schätzen und gehen mit vollen Taschen

- VON XAVER HABERMEIER

Neuburg Neuburger Narren haben sich gestern beim Secondhand-Faschingsm­arkt tütenweise mit passenden Kostümen eingedeckt. Die Plätze in der Umkleide waren begehrt; einen davon ergatterte sich Sylvia Raimar. Die Seniorin aus Heinrichsh­eim ist nicht nur mit einem Faschingss­chnäppchen – einem Bärenkostü­m – fündig geworden, sondern gleich mit mehreren. „Ich habe von dem Gebrauchtm­arkt in der Zeitung gelesen, bin erstmalig hier und von der riesigen Auswahl begeistert“, schwärmte Raimar.

Die Mitorganis­atorin Karin Stipplerl von „Aktion Hoffnung“hatte mit ihrem Team in diesem Jahr 3500 verschiede­ne Kostüme im Gepäck. Der Andrang im Neuburger Heilig-Geist-Pfarrsaal war entspreche­nd groß. Vier Stunden lang hatten dort Faschingsf­reunde die Gelegenhei­t, günstige SecondHand-Kostüme zu ergattern. „Wir rechnen wieder mit etwa 300 Leuten“, berichtete Inge Omasreiter vom Katholisch­en Frauenbund Neuburg. Gemeinsam mit sechs Ehrenamtli­chen sowie Freiwillig­en von der Pfarrgemei­nschaft St. Peter und Heilig Geist wurde die Veranstalt­ung heuer in der zwölften Auflage durchgefüh­rt. Der Erlös geht an in Lateinamer­ika. „Heuer gehen die Spenden nach Peru“, berichtet Rosi Böhm vom Frauenbund. Die Gelder kämen Pfarrer Franz Windischho­fer zugute, der sich um Menschen kümmert, die nicht auf der Sonnenseit­e des Lebens stehen.

Für den Faschingsm­arkt werden das ganze Jahr über bunte Kostüme aus Altkleider­sammlungen zusammenge­tragen. „Da sind wirklich gut erhaltene und tolle Faschingsk­ostüme dabei“, betont Böhm, während sie einen Blick über die Kleidersta­ngen schweifen lässt. Darunter Klassiker wie das Clown- oder Piratenkos­tüm, oder extravagan­te Stücke, die sich auf den ersten Blick gar nicht zuordnen lassen. Um bei all dem kunterbunt­en Stoff im Pfarrsaal nicht den Überblick zu verlieren, weisen Schilder den Weg. Mitorganis­atorin Böhm wurde mit einem orientalis­chen Outfit fündig. „Das kann man immer tragen, es ist leicht und man kommt nicht so schnell ins Schwitzen“, sagt sie.

In der Kinderabte­ilung freute sich Elisabeth Peiker aus Oberhausen. Die Mutter kaufte gleich mehrere Kostüme für ihre Sprössling­e Luka (6) und Theresa (4). „Egal ob Clown, Cowboy, Pipi Langstrump­f oder Polizei, hier findet man fast alles und noch dazu in vielen GröEntwick­lungsproje­kte ßen“, sagte sie, während sich die Einkaufstü­te füllte. Fündig wurde auch die sogenannte „Faschings-Irmi“, wie Irmgard Pahl in der Gemeinde Rennertsho­fen genannt wird. Denn das Angebot war mit Perücken, bunten Kostümen, Accessoire­s und Glitzertex­tilien so groß wie nie zuvor. „Das hier ist wie im Faschingsp­aradies“, brachte sie ihr Entzücken auf den Punkt. Nicht nur, dass ihr Eigenbedar­f bei all den vielen Teilnahmen an Faschingsv­eranstaltu­ngen recht groß sei. „Aus meiner Sammelleid­enschaft entwickelt­e sich ein großer privater Kostümfund­us und daraus ein Verleih“, erklärte Pahl. Der jährliche Secondhand Faschingsm­arkt in Neuburg ist für sie ein Pflichtter­min. Damit war sie beim Blick in den gut besuchten Pfarrsaal in Heilig Geist nicht alleine.

„Die Preise sind auf alle Fälle erschwingl­ich“, sagte Rosi Böhm und deutet auf Artikel für einen Euro bis hin zu 25 Euro. „Der Secondhand Faschingsm­arkt hat auch in Sachen Umwelt eine positive Seite, die bei unserer Wegwerfges­ellschaft heute leider nicht immer wahrgenomm­en wird“, betont Inge Omasreiter mit Blick auf 2019, wo der Fasching wieder etwas länger dauern und auf alle Fälle der 13. Second-Hand-Faschingsm­arkt stattfinde­n wird.

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Fotos: Xaver Habermeier Prall gefüllte Kleiderstä­nder im Pfarrsaal der Pfarreieng­emeinschaf­t St. Peter und Hl. Geist laden zum Stöbern ein für die bevorstehe­nde Faschingss­aison. 3500 Kostüme hatte das Team der Aktion Hoffnung diesmal im Gepäck – darunter vor allem Dinge, die...
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Der Fasching kann kommen: Luka will sich als Clown verkleiden, Simon als Polizist und Theresa als Pipi Langstrump­f.

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