Sebastian Knauer gibt seinen Einstand mit Wiener Klassik
Am 18. Januar findet das erste Konzert des neuen Artist in Residence beim Georgischen Kammerorchester statt
Ingolstadt Der Pianist Sebastian Knauer ist Artist in Residence beim Georgischen Kammerorchester Ingolstadt in der neuen Saison. Im ersten Abonnementkonzert am Donnerstag, 18. Januar, um 20 Uhr im Festsaal Ingolstadt gibt er seinen Einstand mit „Wiener Klassik“aus Salzburg, die zu seinen Spezialitäten zählt. Er wird den Abend solistisch mit Beethovens Sonate d-Moll „Sturm“eröffnen. Unter der Leitung von Chefdirigent Ruben Gazarian wird er das Klavierkonzert KV 488 A-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart interpretieren. Außerdem steht an dem Abend Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 7 A-Dur auf dem Programm. Konzerteinführung ist um 19.10 Uhr mit Marco Frei.
Nach der Düsternis und Schwermut des Klavierkonzerts Nr. 20 KV 466 wollte Wolfgang Amadeus Mozart mit seinem im März 1786 vollendeten Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur KV 488 das Publikum wohl ein Stück weit versöhnen. Das Werk trifft deutlich lichtere, auch heitere Töne und wirkt intimer, allein schon wegen der reduzierten Besetzung des Orchesters: So fehlen Pauken und Trompeten, die Oboen werden von zwei Klarinetten ersetzt. Manches erscheint im Grunde der Kammermusik entsprungen. Die Anfänge von Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 7 A-Dur liegen mit 1812 in der Zeit, als Napoleon seinen Feldzug gegen Russland plante. So erscheint sie wie eine weitere Auseinandersetzung Beethovens mit Napoleon und seiner Politik, diesmal vor dem Hintergrund der europäischen Befreiungskriege nach napoleonischer Besatzung. Bereits zu Beginn bildet sich ein das ganze Werk bestimmender Rhythmus als zentrales Element heraus, was Richard Wagner dazu veranlasste, die Sinfonie als eine „Apotheose des Tanzes“zu bezeichnen. Uraufgeführt wurde sie kurz nach der Völkerschlacht bei Leipzig am 8. Dezember 1813 in Wien mit Beethoven selbst am Pult in einem Benefizkonzert zugunsten der antinapoleonischen Kämpfer. Sie war ein außerordentlich großer Erfolg.
Sebastian Knauer ist der vierte „Artist in Residence“beim Georgischen Kammerorchester Ingolstadt und übernimmt das Zepter in der Reihe von Julian Rachlin (2015), Sharon Kam (2016) und Daniel Müller-Schott (2017). Seit seinem Debüt mit 14 Jahren in der Laeiszhalle seiner Heimatstadt Hamburg, kann Sebastian Knauer auf eine über 25 Jahre umfassende Karriere zurückblicken, die ihn auf wichtige Konzertbühnen, zu bedeutenden Festivals und renommierten Klangkörpern rund um den Globus führte, unter anderem NDR Sinfonieorchester, Konzerthausorchester Berlin, Russische Nationalphilharmonie und Shanghai Philharmonic. Eine besondere Freundschaft verbindet ihn mit Sir Roger Norrington. Das seriös wirkende „Understatement“, kombiniert mit höchster Musikalität, prägt sein Spiel. Knauer ist zudem Gründer und Leiter des Festivals mozart@augsburg. Beim Georgischen Kammerorchester Ingolstadt ist er noch einmal beim Schostakowitsch-Abend am 7. November zu erleben.