Markt. Strategie. Burgheim.
Die Infrastruktur in der Marktgemeinde passt. Und die Ziele für 2018 sind ehrgeizig gesteckt, aber realistisch
Wenn Burgheims Bürgermeister Michael Böhm aus dem Fenster seines Amtszimmers schaut, sieht er auf eine seiner größten Aufgaben in der Zukunft: Den Burgheimer Marktplatz mit seinem Ensemble gilt es zu erhalten und mit Leben zu füllen. Die drei wichtigsten Themen der Kommission „Markt.Strategie.Burgheim“heißen Marktstrategie, neue Gewerbekonzepte und Lebensqualität in Burgheim. Neue Baugebiete und eine Wohnraumoffensive sollen mittel- bis langfristig eine Steigerung bringen. Der Burgheimer Haushalt schloss 2017 mit rund zwölf Millionen Euro bei den Einnahmen und 10,5 Millionen Euro bei den Ausgaben ab. Wichtigstes Großprojekt war dabei das Städtebauprojekt in Straß mit einem Investitionsvolumen von rund 2,5 Millionen Euro. Den Löwenanteil trug der Freistaat nach dem Städtebauförderungsgesetz, aus Burgheims Gemeindesäckel flossen 1,18 Millionen Euro. Angestoßen wurden die Baugebiete „Am Vohbach“in Burgheim und „Schlossbreite“in Straß. In Burgheim „Am Vohbach“ geht die Gemeinde neue Wege. Die 38 Objekte, darunter vier mehrgeschossige mit maximal sechs Wohneinheiten, erhalten einen Anschluss an ein „Kaltes Nahwärmenetz.“In Straß entstehen 36 Wohnobjekte, darunter zwei Parzellen für mehrgeschossigen Wohnbau mit mehreren Wohneinheiten.
Die Radwege von Burgheim nach Dezenacker und von Straß nach Leidling werden 2018 in Angriff genommen. Rund 1,3 Milionen Euro werden investiert, Freistaat und Landkreis helfen mit insgesamt 60 % an Fördermitteln. Mit einer Bürgerversammlung im Herbst letzten Jahres startete die Kanalisierungsoffensive in Leidling. Ziel ist dabei, bis in zehn Jahren alle Ortsteile an die vollbiologische Kläranlage in Burgheim anzuschließen.
Bereits im Jahr 2014 startete die Gemeinde das Projekt „Badesee Burgheim“an der Bertoldsheimer Straße, letztes Jahr mit einer guten Nachricht. Die Hürden im LEADER-Förderverfahren wurden genommen, die Arbeiten beginnen schon bald. Der Ausbau des Badesees wird rund 250.000 Euro kosten, LEADER steuert 100.000 Euro bei. In das Burgheimer Bahnhofsgebäude investiert die Gemeinde rund 1,1 Millionen Euro. Aus dem Fördertopf „Wohnpakt Bayern“fließen 75 % durch den Freistaat. Renaturierungsmaßnahmen im Zuge der Gewässerentwicklung an gemeindlichen Bächen stehen 2018 an. Am „Gänsweiher“in Burgheim könnte ein Schmuckstück entstehen. Die Gemeinde verfolgt drei Ziele: Hochwasserschutz durch Retentionsraum, teilweise Beseitigung der Begradigung und Erlebnis Wasser vor Ort. Kinder können an den Bach, in den Bach, auf Baumstämmen und Steinen klettern und für Erwachsene entsteht ein Rückzugsort am Leitenbach.
Unternehmertum
Ortsansässige Unternehmen bekräftigten durch umfangreiche Investitionen ihr Bekenntnis zum Standort Burgheim. Burgheim ist in der glücklichen Lage, über ein weitgehend intaktes Straßennetz zu verfügen. In Neubaugebieten sind über lange Zeit keine Ausbaumaßnahmen erforderlich. „Dort fährt nur, wer dort wohnt, sodass sich die Belastungen für die Straßen in Grenzen halten,“so Bürgermeister Michael Böhm. Michael Böhm ist überzeugt, dass es sich in Burgheim gut leben lässt, auch weil die Infrastruktur weitgehend komplett ist. Unternehmen bieten Arbeitsplätze, gerade im Teilzeitsektor und das Vereinsleben in der Gemeinde ist intakt. Burgheim ist von Natur umgeben und kann zahlreiche naturschutzfachliche Schmuckstücke aufweisen. Im Norden liegen erstklassige Bade- und Fischgewässer, die auch von Gästen weit außerhalb der Grenzen der Region aufgesucht werden.
Marktkultur
Ein alljährlicher Veranstaltungshöhepunkt ist das Burgheimer Marktfest, das die Gemeinde mit den örtlichen Vereinen veranstaltet. Besonders aber freute sich Bürgermeister Michael Böhm über die Adventsund Weihnachtszeit 2017. Der Adventsmarkt der Handels- und Gewerbevereinigung in Straß, der kleine Weihnachtsmarkt auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei, der „Winterzauber“des TSV Burgheim in Kooperation mit dem Burschenverein und die Bethlehem-Wanderung der Pfarrei seien gute Beispiele. Der TSV Burgheim wird nach einer tollen Leistung in diesem Jahr sein neues Sportheim einweihen. Michael Böhm schwebt immer noch ein Fitness-Parcours in Burgheim vor. Mehr freiwillige „Mitmacher“und Gäste bei „Soziales Burgheim – Hand in Hand“wünscht sich der Rathauschef ebenfalls. „Wohnen im dritten Lebensabschnitt“steht 2018 auf dem Programm. Wie schon in den drei Jahren zuvor sieht der Bürgermeister die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat als „super.“Es gibt eine konstruktives Miteinander, Parteipolitik findet nicht statt. Das gemeinsame Ziel heißt Burgheim. Die Verwaltung leistet gute Vorarbeit. Am Ende steht die Entscheidung gemeinsam fest – und es herrscht allgemeine Akzeptanz. Text: Peter Maier