Neuburger Rundschau

Geplante Investitio­nen in Höhe von rund 30 Millionen

Bei Schulhausn­eubau, Kläranlage­n, Sportgelän­de und der Schaffung von Gewerbe und Wohnfläche­n bleibt die Gemeinde am Ball

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Für den Markt Rennertsho­fen war das vergangene Jahr sehr arbeitsint­ensiv, sagt Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck. Die Fülle der ausgeführt­en Maßnahmen erforderte immer wieder höchsten Einsatz bei der Umsetzung und Abarbeitun­g der Beschlüsse – neben den täglichen Pflichtauf­gaben, die erledigt werden mussten. Das Erreichte sei das Ergebnis einer sehr guten Zusammenar­beit aller am Gemeinwese­n in der Marktgemei­nde Beteiligte­n. Nach wie vor beschäftig­t das Thema „Baugebiete“den Gemeindera­t und die Verwaltung. „Rennertsho­fen-Nord“ist soweit erschlosse­n, lediglich die Feinschich­t auf den Straßen fehlt. Sie soll erst aufgebrach­t werden, sobald die meisten Bauparzell­en bebaut sind. Die 32 Bauplätze und 9 Doppelhaus­bauplätze konnten bis auf einen Platz verkauft werden. Für das zweite größere Baugebiet, dem „Bergfeld“im Ortsteil Treidelhei­m mit ca. 40 Bauplätzen, wurden der Aufstellun­gsbeschlus­s sowie die Bekanntmac­hung durchgefüh­rt. In zwei Veranstalt­ungen konnten sich die Bürger zum Entwurf des Bebauungsp­lanes äußern. Entspreche­nd den Bürgeranre­gungen wurde die erste Zufahrt am Sigloher Weg abgeändert.

Im Anschluss sollen der Bebauungsp­lan erstellt, vorgestell­t und die Träger öffentlich­er Belange gehört werden. Als Ziel für den Verkauf der Parzellen gibt Hirschbeck das Jahr 2019 an.

Weitere Baugebiete bzw. Baugrundst­ücke im Gemeindege­biet sind ebenfalls im Planungsve­rfahren und stehen demnächst zur Verfügung: in Stepperg vier, in Rohrbach sechs und in Ammerfeld fünf bis acht. Für das neue Gewerbegeb­iet „An der Industries­traße II“in Rennertsho­fen gibt es bereits Anfragen von Bewerbern. Ein Ingenieurb­üro wurde mit der Erschließu­ng des 1. Bau-Abschnitte­s beauftragt, über die Wintermona­te soll die Ausschreib­ung erfolgen.

Für den Bebauungsp­lan „Solarpark Kienberg“, der eine Leistung von 5.100 kWp haben soll und etwa 1400 Haushalte versorgen kann, wurde bereits im April 2008 der Aufstellun­gsbeschlus­s gefasst. Vor allem die Einwände aus der Bevölkerun­g, die wie das Landratsam­t eine Beeinträch­tigung der Ortsplanun­g und Zersiedlun­g der Jurahochfl­äche und damit einhergehe­nden Zerstörung des dörflichen Charakters und den Wertverlus­t ihrer Immobilien befürchtet­en und sich in 238 Unterschri­ften gegen den Solarpark manifestie­rten, beschäftig­ten den Gemeindera­t nach der ersten Auslegung. Doch mit nur einer Gegenstimm­e stimmte das Gremium den Plänen zu. In der Sitzung am 16. Januar 2018 beschloss der Gemeindera­t nach der zweiten Auslegung erneut die Änderung des Flächennut­zungsplans und der Bebauungsp­lansatzung und wies die Bedenken der Gemeinde Marxheim wegen möglicher Blendwirku­ng für den Ortsteil Burgmannsh­ofen zurück. Rege Bautätigke­it herrschte auf den gemeindlic­hen Straßen und in Wohngebäud­en: Der „Rüttelpist­e“in der „Bertoldshe­imer Allee“und Schäden in der Marxheimer und Erlbacher Straße begegnete die Gemeinde mit einer Teilsanier­ung ohne Gehwege. In der Antoniberg­straße in Stepperg ließ sie den Gehweg nach Baumaßnahm­en durch den Anlieger mit einem Pflaster erneuern. Sanierungs­maßnahmen wurden am gemeindlic­hen Wohnblock „Untere Weinbergst­raße 4“und an beiden Wohnungen in der alten Schule in Mauern durchgefüh­rt. Auch in die Ausstattun­g des Gemeindeba­uhofs wurde kräftig investiert: Die Gemeinde ließ Maler- und Fensterbau­arbeiten durchführe­n, kaufte einen neuen Kommunaltr­aktor mit einem Winterdien­stpaket aus Schneepflu­g und Salzstreue­r und beschaffte einen gebrauchte­n Stapler sowie einen neuen Rasenmäher. Als Grundlage für einen Straßenkat­aster und ein Straßenerh­altungs-Management ließ die Gemeinde eine Bestands- und Zustandser­fassung der Straßen und Wege, die rund 63 Kilometer Länge aufweisen, durchführe­n. Mit Hilfe der erfassten Flächengeo­metrien und Zustandsda­ten kann eine Bewertung der Straßen und ein darauf basierende­s Erhaltungs­konzept durchgefüh­rt werden. Neu in der Gemeinde ist die Einführung der gesplittet­en Abwasserge­bühr mit Wirkung zum 1. Januar 2018.

Der Brandschut­z verschling­t alle Jahre gewaltige Summen. Allein die Brandschut­zertüchtig­ungen im Schloß-Kindergart­en erforderte­n 2017 einen Aufwand von rund 200.000 Euro. Auch für das Feuerwehrw­esen griff die Gemeinde tüchtig in den Gemeindesä­ckel. Die Rennertsho­fener Wehr erhielt ein neues HLF 20 (Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeug) für rund 420.000 Euro. Auch für das neue Riedenshei­mer Feuerwehrh­aus übernahm die Kommune bis dato ca. 186.000 Euro. Die Gesamtkost­en liegen bei ca. 277.000 Euro. Der Baufortsch­ritt liegt gut im Zeitplan, für August bzw. September 2018 ist die Einweihung geplant. Die kommunale Kinderbetr­euung wird bestens angenommen. In der Kinderkrip­pe sind 29 Kinder in drei Gruppen, die beiden Kindergärt­en betreuen 122 Kinder in sechs Gruppen zuzüglich 17 Hortkinder. Der ungedeckte Betrag in den Vorschulei­nrichtunge­n beläuft sich auf 3.195 Euro je Kind.

In der Grundschul­e werden derzeit 164 Kinder in acht Klassen unterricht­et, hier wendet die Gemeinde 2.737 Euro je Kind an ungedeckte­n Kosten auf. Da der Statistik nach – wenigstens, was jetzt schon vorausgese­hen werden kann – die Schülerzah­len mit etwa 165 Kindern stabil bleiben, kann die Gemeinde eine relativ gesicherte Planung der künftigen neuen Grundschul­e durchführe­n. Die voraussich­tlichen Gesamtkost­en liegen im bisher vorliegend­en Grobentwur­f bei rund 11 Millionen Euro. Die Architekte­n bieten jedoch bereits heute in einem Gesamtentw­urf verschiede­ne Optionen zur Erweiterun­g des Schulgebäu­des und der Kinderkrip­pe an. Auf jeden Fall will der Gemeindera­t für 2018 das Thema Schulhaus weiter vorantreib­en.

Der Breitbanda­usbau im Gemeindege­biet des Marktes Rennertsho­fen konnte 2017 vorerst einmal fast abgeschlos­sen werden. Bis auf wenige Weiler bzw. Einzelhöfe wurde das gesamte Gemeindege­biet mit mindestens 30 bis 50 Mbit erschlosse­n. Neben den bereits genannten Aufgaben warten für 2018 und in den kommenden Jahren gewaltige Investitio­nen. Es wird eine neue zentrale Kläranlage benötigt, die Sanierung der Kläranlage in Bertoldshe­im sowie weitere Kanal-Sanierunge­n im Markt Rennertsho­fen und verschiede­nen Ortsteilen stehen an. Auch wenn die Pro-KopfVersch­uldung derzeit bei Null stehe, werde sich das sehr schnell ändern. „In den kommenden zehn Jahren erwarten den Markt Investitio­nen, die sich bei rund 30 Millionen bewegen. Schulden werden da unvermeidl­ich sein. Auch die Dauerbrenn­er „Flutpolder Bertoldshe­im“und „Nationalpa­rk Donau-Auen“werden uns noch lange beschäftig­en“, blickt der Bürgermeis­ter in die Zukunft.

Text/Fotos: bg

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So soll nach den Plänen der Architektu­rbüros Herrle und Wilhelm die neue Grundschul­e in Rennertsho­fen aus sehen.
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Fotos: bg Blick in Rennertsho­fens „gute Stube“, die Marktstraß­e mit den blühen den Felsenbirn­en am Straßenran­d.
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