Bereit für das Donauderby
Moritz Hartmann darf auch im Spiel bei Jahn Regensburg auf Einsatzminuten hoffen. Welche Rolle er bei Stefan Leitl spielt und was er über seinen auslaufenden Vertrag sagt
Ingolstadt Als Moritz Hartmann am Dienstagabend gegen den SV Sandhausen eingewechselt wurde, keimte neue Hoffnung im Audi Sportpark auf. Zu spielen waren noch knapp 25 Minuten, Hartmann sollte der biederen Offensive neuen Schwung verleihen. Wie sehnlich die Fans Hartmanns Rückkehr erwartet hatten, zeigten die Sprechchöre, die sie dem Angreifer widmeten.
Doch auch Hartmann konnte am ernüchternden 0:0 nichts ändern. Dennoch war Trainer Stefan Leitl mit dem Auftritt des 31-Jährigen zufrieden. „Er war ein absoluter Aktivposten“, lobte der Coach. „Moritz ist wieder ein fester Bestandteil des Kaders und wird uns in dieser Saison noch helfen, wenn er gesund bleibt.“Für Hartmann war die Spielzeit gegen Sandhausen der längste Profieinsatz seit dem 10. Dezember 2016, als er beim 1:0 gegen RB Leipzig 26 Minuten lang mithalf, den Sieg über die Runden zu bringen. Damals spielte der FC Ingolstadt noch in der Bundesliga. Verletzungsbedingt verpasste Hartmann wegen einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung im Anschluss die komplette Rückrunde, sah den Abstieg seines Vereins von der Tribüne. In der Hinserie der laufenden Saison gab er am 20. Oktober beim 3:0-Erfolg gegen den 1. FC Heidenheim ein siebenminütiges Comeback. Die restlichen sieben Spiele im alten Jahr fehlte Hartmann im Kader, versuchte stattdessen, sich über Trainingseinheiten wieder in Topform zu bringen. „Ich fühle mich fit, bin bereit und möchte spielen“, sagt Hartmann inzwischen.
Am liebsten natürlich direkt heute Abend (18.30 Uhr), wenn die Schanzer zum Donauderby bei Jahn Regensburg zu Gast sind. Ein spezielles Spiel, wie Stefan Leitl weiß. „Für unsere Fans ist es eine sehr wichtige Partie. Es ist für unseren Verein das Derby schlechthin.“Leitl spricht aus Erfahrung aus vielen Ingolstädter Jahren. „Schon als Spieler gab es heiße Kämpfe mit Regensburg.“Auch Hartmann, dem in seinen bisherigen Duellen mit den Oberpfälzern drei Tore gelangen, spricht von einem besonderen Spiel, fordert gleichzeitig eine Leistungssteigerung von der Mannschaft. „Wir müssen ein ganz anderes Gesicht zeigen als gegen Sandhausen. Wir können definitiv mit dem 0:0 nicht zufrieden sein und gehen sehr selbstkritisch mit uns um.“Für seinen Trainer ist die Partie gegen Sandhausen indes „abgehakt“. „Wir haben kritische Töne im Dialog mit der Mannschaft gefunden. Es war nicht alles gut, aber auch nicht alles schlecht“, so Leitl. In Regensburg erwartet er ein anderes Spiel als am Dienstag. Der Jahn verteidige aggressiver nach vorne, werde sich nicht hinten reinstellen, so Leitl.
Auch wenn Hartmann wohl noch nicht zur Startelf zählen dürfte, erhöht er die taktische Flexibilität. Leitl sieht den 31-Jährigen als idealen Mann als Stürmer in einem Zwei-Mann-Angriff. Auch in einer offensiven Dreierreihe könne Hartmann sämtliche Rollen ausfüllen. „Er ist ein sehr intelligenter, anpassungsfähiger Spieler und kann im Angriff alle Positionen spielen.“
Gründe, die für eine Vertragsverlängerung sprechen sollten. Hartmanns Kontrakt beim FCI läuft am Saisonende aus. Gespräche hätten, so Hartmann, noch nicht stattgefunden. Auf eine festgeschriebene Anzahl für eine Verlängerung könne er wegen seines langen Ausfalls nicht mehr kommen. Hartmann: „Wir wollten erst abwarten, bis ich ein paar Spiele mache, bevor wir über die Zukunft sprechen.“Die FCIAnhänger würden es wohl begrüßen, wenn sie Hartmann auch in der kommenden Saison mit Sprechchören feiern dürften.
● Mögliche Aufstellung Nyland – Levels, Matip,Wahl, Gaus – Cohen, Träsch, Morales – Pledl, Kutschke, Kittel