Neuburger Rundschau

Kurze Leine als Erfolgsrez­ept

David Elsner hat seit dem Amtsantrit­t von Doug Shedden einen Leistungss­prung gemacht. Was der Trainer über den Angreifer sagt und von der Partie in Straubing erwartet

- VON STEFAN RIED

Ingolstadt Die Zeit vor und die Zeit nach Doug Shedden. Will man die bisherigen Leistungen von David Elsner in dieser Saison beurteilen, trifft wohl keine Unterschei­dung besser zu als diese. Heute gastiert er mit dem ERC Ingolstadt bei den Straubing Tigers (19.30 Uhr) und will die 1:3-Niederlage vom Mittwoch in Mannheim wieder wettmachen.

„Das ist eine brutale Drucksitua­tion. Es ist jetzt Pflicht, die Spiele zu gewinnen, um vorne dabei zu sein“, meint Elsner mit Blick auf die extrem enge Tabellensi­tuation. Einerseits haben die siebtplatz­ierten Panther nur zwei Punkte Rückstand auf Platz vier, der Heimrecht im Playoff-Viertelfin­ale bedeuten würde. Anderersei­ts beträgt der Vorsprung auf Rang elf und damit das vorzeitige Saisonaus auch nur zwei mickrige Zähler. Es deutet sich also ein echtes Herzschlag­finale im Kampf um die Playoffs an. „Du darfst dir eigentlich fast keine Ausrutsche­r mehr erlauben. Jeder kämpft ums nackte Überleben“, brachte es der „Panther des Jahres 2016/17“auf den Punkt.

Nach seiner starken Vorsaison, in der ihm mit zehn Toren und neun Vorlagen (endlich) der Durchbruch in der DEL gelang, tat er sich in der laufenden Spielzeit lange schwer. „Ich habe mir vielleicht zu viele Gedanken darüber gemacht, dass nach der guten Saison die Erwartungs­haltung der Fans, Trainer und Mitspieler an mich gestiegen ist“, erzählt der 25-Jährige, dem nach seinem schwachen Saisonstar­t zudem das Selbstvert­rauen abhandenge­kommen war. Gelangen dem Landshuter in den ersten 33 Spielen nur drei Tore und drei Vorlagen, legte er mit der Verpflicht­ung von Doug Shedden den Schalter um. Dass der Kanadier einen nicht unerheblic­hen Anteil an seinem Aufschwung hat, gibt er unumwunden zu. „Es hat sich einiges an meiner Einstellun­g geändert. Als der neue Trainer kam, habe ich erst mal einen Anpfiff bekommen. Aber er hat mich dann gleich in Überzahl aufgestell­t und das hat funktionie­rt.“In den zehn Partien unter Shedden glückten ihm bereits vier Tore und fünf Vorlagen. Erstmals seit Elsner im PantherTri­kot aufläuft, darf er regelmäßig im Powerplay ran. „Unser Überzahlsp­iel hatte das ganze Jahr über Probleme. David macht einen guten Job und hat einen super Schuss“, lobt ihn der Headcoach. Zufrieden gibt er sich damit allerdings noch nicht. „Etwas, was ich ihm versuche beizubring­en, ist, dass er konstanter spielt. Das hat ihm in der Vergangenh­eit noch gefehlt.“Es brauchte also wieder einen „Arschtritt“, damit der Niederbaye­r sein Potenzial ausschöpfe­n konnte. Gelockert werden die Zügel aber dennoch nicht. „Er hat schon ein Auge darauf, dass ich nicht überheblic­h werde und gibt mir das auch deutlich zu verstehen“, beschreibt Elsner das Coaching von Shedden.

Überheblic­h dürfen die Panther heute am Straubinge­r Pulverturm keinesfall­s auftreten, denn damit haben sie gegen die Tigers schlechte Erfahrunge­n gemacht. Alle drei Duelle in dieser Saison gingen an die Niederbaye­rn. Der ERC verspielte jedes mal eine Führung. Für das Tabellensc­hlusslicht besteht keine (realistisc­he) Chance mehr, die Playoffs zu erreichen. Daher warnte Shedden sein Team eindringli­ch: „Die haben uns dreimal geschlagen und spielen um ihren Job. Deswegen können wir sie nicht unterschät­zen. Für uns gibt es also keine Ausreden. Wir müssen bereit sein und das Spiel gewinnen.“

Ein Fragezeich­en steht lediglich noch hinter dem Einsatz von Benedikt Schopper. Der Verteidige­r fehlte gestern angeschlag­en beim Training.

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Foto: Xaver Habermeier Derby vor der Brust: David Elsner tritt heute Abend mit dem ERC Ingolstadt bei den Straubing Tigers an.

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