Hier lässt’s sich gut und gerne leben
Die Gemeinde Oberhausen plant zahlreiche Investitionen in die Zukunft
Im Westen des Landkreises gibt’s wieder viel Neues: In Sachen Ortskernentwicklung steht Oberhausen im Fokus. Nach dem Kauf von zwei aufgelassenen Hofstellen durch die Gemeinde und dem Weiterverkauf an eine Investorengemeinschaft wird Mitte des Jahres mit dem Bau von drei Häusern und einer Tiefgarage begonnen. „Im Interesse eines vitalen Dorfkerns war es uns wichtig, nicht nur Wohnungen, sondern auch Gewerbe anzusiedeln“, erläutert Bürgermeister Fridolin Gößl (CSU) das Konzept. Dienstleister und verschiedene Praxen hätten Interesse angemeldet, so viel kann der Rathauschef schon einmal verraten. Zu den zahlreichen Baumaßnahmen und Projekten der Kommune selbst gehört der Neubau des Kindergartens in Oberhausen, für den das EUweite Auswahlverfahren für die Architektenleistungen im vergangenen Jahr abgeschlossen werden konnte.
Dank etlichen neuen Baugebieten steigt die Einwohnerzahl kontinuierlich und viele Eltern geben ihren Nachwuchs inzwischen früher in Kindertagesstätten. Derzeit wird das Raumprogramm für den viergruppigen Kindergarten erstellt, in dem eines Tages rund 100 Mädchen und Jungen betreut werden sollen. Für sie und für die Kinder in der Grundschule nebenan ist auch eine Mittagsverpflegung und Betreuung vorgesehen. Baubeginn für den neuen Kindergarten soll im Frühjahr 2019 sein. Schon ein ganzes Stück weiter gediehen ist der Baufortschritt in Sinning, wo das „Haus des Kindes“erweitert wird: Ab September können zusätzlich 15 Kinder unter drei Jahren betreut werden. Rege Bautätigkeit war auch im vergangenen Jahr in Kreut zu verzeichnen. Im November fand dort der erste Spatenstich für das größte Bauprojekt statt, den Sechs-Millionen-Neubau des „Back Office“der Volks-/ Raiffeisenbank Neuburg-Rain. 50 bis 60 Mitarbeiter der Bank aus dem Bereich der Verwaltung sollen Ende dieses Jahres die neuen Räume auf dem Berg in Kreut beziehen. 25 Jahre nach dem Aus für die Tillykaserne ist damit die Konversion des Geländes beendet. Das letzte freie Grundstück, der Sportplatz, wurde letztes Jahr an einen Investor verkauft, der Neubau eines Tiefbauunternehmens ist abgeschlossen und die Fahrschule und ein Softwareunternehmen haben mit dem Rohbau begonnen.
Weiter vorangetrieben wurde auch IkommZ. Dieses Kürzel für „interkommunale Zusammenarbeit“bezeichnet ein Unternehmen, bestehend aus sieben Kommunen, das Synergien nutzen möchte, um Einsparungen in den Bereichen Ausschreibung, Angebotseinholung und der Abwicklung von verschiedenen Aufgaben und Projekten zu erreichen. Gegenstand des Kommunalunternehmens sind Tätigkeiten auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes, der Unfallverhütung, des Risikomanagements, gemeinsame Beschaffungstätigkeiten und die Kooperation im Rahmen gemeindlicher Hilfstätigkeiten“heißt es in der Satzung der „IkommZ mittlere Donau gKU“. „Jede Kommune braucht zum Beispiel einen Datenschutzbeauftragten und hat diverse Dokumentationspflichten. Bis jetzt macht das jede Gemeinde selbst“, sagt Bürgermeister Fridolin Gößl. Künftig könnten solche und ähnliche Aufgaben von einer Person für alle Mitglieder des IkommZ zentral gesteuert und organisiert werden. Der Oberhausener Gemeinderat hat bereits seine Zustimmung zu dem Projekt gegeben, in Rennertshofen und Wellheim steht das Okay des Gemeinderats noch aus.
Ebenfalls noch in der Projektierungsphase ist ein weiteres innovatives Vorhaben, einmalig in der Region 10 und als überregionales Angebot für alle Generationen konzipiert: die so genannte Kreativwerkstatt. Hauptziel der Einrichtung, die im Untergeschoss des neuen Kindergartens entstehen soll, sind die „Inspiration, Weiterbildung und der Austausch der Teilnehmer“, die nötigen Fördermittel kommen von der Lokalen Aktionsgruppe Altbayerisches Donaumoos, an der Konzeption wirkt auch die LAG Pfaffenhofen mit. In dem „außerschulischen Lernort“, der gleichzeitig der Freizeitgestaltung dienen soll, könnte dann eines Tages nicht nur digitales Equipment wie 3D-Drucker, Videoaufnahmegeräte (auch Drohnen) sowie Videobearbeitungssoftware, Web DesignTools und Animations-Hardund -Software zur Verfügung stehen, sondern es soll auch „analoge“Angebote geben: zum Beispiel im Textil- oder Modellbaubereich und in Form eines Reparaturcafés.
Was genau in Oberhausen umgesetzt wird, soll auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt werden.
Ganz auf die Bedürfnisse der jugendlichen Bürger ausgelegt ist eine weitere neue Einrichtung, die schon Mitte dieses Jahres in Betrieb genommen werden kann: der Jugendtreff am Bahnhof von Unterhausen – zwei inzwischen leuchtend blau angestrichene Waggons, die früher als Wohneinheiten für Bahnbauarbeiter dienten. Die Gemeinde stellt die Hardware, den laufenden Betrieb gewährleisten die Bobby-Car-Freunde Unterhausen, die schon seit Monaten an den Wagen werkeln. Der Standort auf Schienen stellt auch eine Hommage an die Historie des Bahnhofsdorfs Unterhausen dar, wie Fridolin Gößl betont: „Wir sind innovativ, wir wollen vorankommen, aber wir vergessen auch nicht, woher wir kommen.“
Text: Ilse Lauber