Die Infrastruktur muss mit dem Bevölkerungswachstum Schritt halten
2017 ist viel passiert, für 2018 ist viel geplant – „Haus für Kinder“belastet den Haushalt
5597 Einwohner zählt Karlshuld und ist nach den beiden Städten die größte Gemeinde im Landkreis. Durch den Zuwachs von 2112 Einwohnern seit 1984 hat die Gemeinde gewaltig in die Infrastruktur investieren müssen. Die Haushalte, der letzte hatte ein Volumen von rund 13,5 Millionen Euro, stiegen an und trotzdem ist die Gemeinde, die über Rücklagen von drei Millionen Euro verfügt, seit 2012 schuldenfrei geblieben. Es wird eben nur gebaut, wenn die Finanzierung steht. Wofür wurde das Geld unter anderem ausgegeben?
Gemeindeverbindungsstraße Kleinhohenried – Probfeld
Im Januar 2015 hatte der Gemeinderat beschlossen, die Gemeindeverbindungsstraße Kleinhohenried – Pobenhausen samt Geh- und Radweg zu erneuern. Nach Abschluss der verwaltungstechnischen Fragen und Planungen konnte im Oktober 2016 mit dem Ausbau des rund 2,7 Millionen Euro teuren Projektes begonnen werden. Bis Mitte Dezember waren die Baumaßnahmen bis auf die Deckschicht, die wegen möglicher Rohrbrüche erst im nächsten Jahr aufgetragen wird, abgeschlossen und der Verkehr konnte wieder rollen.
Buswendeplatz
Während der Baumaßnahmen in Kleinhohenried wurde an der Einmündung der Straße in die Pfaffenhofener Straße ein provisorischer Buswendeplatz für den Schulbus errichtet. Aus diesem Provisorium ist nun in Absprache mit dem Staatlichen Bauamt eine feste Bushaltestelle für den Linienverkehr nach Schrobenhausen geworden, die den Fahrgästen, die bisher die stark befahrene Staatsstraße überqueren mussten, eine sichere Einstiegsstelle bietet.
Gewerbegebiet an der Ach
Im Rahmen der Grundstücksvergabe ist die Erschließungsstraße verlängert worden. Auch wurden weitere Schmutzwasserkanäle und Grundstücksanschlüsse verlegt. Die Verlängerung schlug mit 74.000, die Anschlüsse mit 29.000 Euro zu Buche.
Baugebiet Augsburger Straße
Nach dem Fällen der Bäume mussten die Arbeiten eingestellt werden, weil alliierte Luftbildaufnahmen vorlagen und möglicherweise Kampfmittel im Baugebiet liegen könnten. Nach Auswertung der Luftbildaufnahmen konnte Entwarnung gegeben und die Arbeit fortgesetzt werden. Gekostet haben Räumung und Kampfmitteluntersuchung rund 12.000 Euro. Die Ausschreibung der Erschließung wird derzeit vorbereitet, damit im Frühjahr 2018 mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann.
Breitbandausbau
Den schnellen Internetanschluss können noch nicht alle Karlshulder nutzen, weil der Nahbereich um den Hauptverteiler der Telekom von dem Projekt ausgeschlossen war und von ihr selbst auszubauen war. Der Nahbereich sind Teile der Augsburger-, Neuburger- und Hauptstraße und der Siedlung. Weil Mitbewerber gegen das Vorhaben der Telekom gerichtlich vorgegangen sind, muss die richterliche Entscheidung abgewartet werden. In einem zweiten Förderverfahren, mit dem Nazibühl, zwei Anwesen in Kochheim, sieben in Neuschwetzingen und 31 in der Oberen Achstraße mit schnellem Internet versorgt werden sollen, wurden potenzielle Anbieter aufgefordert, ein Angebot abzugeben.
Kindertagesstätte
Die Kindertagesstätte „St. Ludwig“bietet in den beiden Kinderkrippen insgesamt 72 Betreuungsplätze. Derzeit werden 65 Kinder von 10 Erzieherinnen und 8 Kinderpflegerinnen von 7 bis 16.30 Uhr betreut. In den Kindergarten gehen 170 Kinder, die in 7 Gruppen von 8 Erzieherinnen und 9 Kinderpflegerinnen von 7 bis 16.30 Uhr betreut werden. Nach Abschluss der Baumaßnahmen für das „Haus der Kinder“werden weitere 36 Krippen- und 50 Kindergartenplätze zur Verfügung stehen. Auch an die Hortbetreuung hat die Gemeinde gedacht und hat dafür 50 Plätze eingeplant.
Maurus Gerle Schule
395 Schüler werden von 43 Lehrern und neun Lehrern der mobilen Reserve in 19 Klassen (acht Grundschule und 11 Mittelschule) unterrichtet. Während eine 5. Klasse weggefallen ist, bleibt die Grundschule der Geburtenzahl nach zweizügig.
Kommunale Partnerschaft
Die Aktivitäten der kommunalen Partnerschaft mit der serbischen Gemeinde reichen vom Schüleraustausch über Weinfest bis zur Touristenfahrt. Auch 2018 werden gegenseitige Besuche im üblichen Rahmen fortgesetzt. Die Partnerschaft mit Schwetzingen, die bereits von Vereinen aktiv gelebt wird, wird am 21. April 2018 in Schwetzingen und am 14. September 2018 in Karlshuld offiziell besiegelt.
Ehrenamt
„Ein funktionierendes Gemeinwesen wird auch von vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen“, sagte Bürgermeister Karl Seitle und dankte allen für ihr Engagement. Dazu gehört der Helferkreis Asyl, der 34 Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan in allen Lebenslagen und -fragen berät und unterstützt. Seit fünf Jahren gibt es die Nachbarschaftshilfe „Wir füreinander“, die Bürger diskret und verschwiegen unterstützt. Dazu öffnet sie jeden 1. Samstag im Monat das Strick- und Handarbeitscafé im Pfarr- und Jugendheim und unterstützt mit „Lesepaten“Schüler in der Sprachförderung. Neben dem ökumenisch-diakonischen Mittwochs-Seniorenprogramm hat sich die Radl-Gruppe der Senioren gefunden, die mit Seniorenreferentin Renate Busch im Sommer freitags rund um Karlshuld unterwegs ist. Zum 14. Mal wurde in den Sommerferien von Vereinen und Privatpersonen ein attraktives Programm angeboten, an dem sich 265 Kinder und Jugendliche an 34 Aktionen beteiligt haben. Seit 13 Jahren gibt es das „Gesunde Karlshuld“, das dieses Jahr wieder 130 Angebote in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Wohlfühlen und Medizin im Programm hat. Höhepunkt war 2017 der 2. Karlshulder Gesundheitstag mit 30 Ausstellern und einem attraktiven Rahmenprogramm.
Ausblick
Was hat die Gemeinde für das nächste Jahr geplant? Die Errichtung des „Hauses für Kinder“, Planung für ein neues Feuerwehrgerätehaus und Beschaffung eines Transportfahrzeuges für die Karlshulder Wehr, Errichtung eines Generationenparks mit Bewegungsparcours, Fertigstellung von Straße und Gehweg in Kleinhohenried, Fertigstellung von Birken- und Eschenweg, Erschließung des Neubaugebietes an der Augsburger Straße, Planung für die Bauhof-Lagerhalle und Grunderwerb für künftige Neubauund Gewerbegebiete.