Dritte Startbahn: Söder spielt auf Zeit
Wirtschaft kritisiert neue Pläne
München Die CSU will eine Entscheidung über den Bau der umstrittenen dritten Startbahn am Münchner Flughafen erst einmal hinausschieben. Nach einem Bericht der
sind sich der designierte Ministerpräsident Markus Söder, die CSU-Fraktion und Kommunalpolitiker einig, das Thema aus dem Landtagswahlkampf herauszuhalten. Söder sagte demnach bei einem internen Gespräch, es gebe keinen Zeitdruck. Außerdem wolle er die Diskussion nicht allein auf die dritte Startbahn reduziert wissen, sondern eine Grundsatzdebatte führen, wo der Flughafen in zehn bis zwanzig Jahren stehen solle.
Noch-Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte vor einigen Wochen auf eine Entscheidung noch vor der Landtagswahl gedrungen. Man werde dem Thema ohnehin nicht ausweichen können. Ziel der CSU war und ist bislang eine einvernehmliche Lösung mit der Landeshauptstadt München. Deren Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will vom Veto der Stadt gegen das Milliardenprojekt aber erst nach einem möglichen neuen Bürgerentscheid abrücken. Das unterstrich er gestern. 2012 hatten die Münchner eine dritte Startbahn abgelehnt, seither liegt das Projekt auf Eis.
Enttäuschte Reaktionen kamen von der Wirtschaft. Die IHK für München und Oberbayern kann die erneute Vertagung nach eigenen Worten nicht nachvollziehen. „Unser Wirtschaftsstandort braucht weiterhin ein leistungsfähiges Drehkreuz“, sagte Peter Kammerer, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, in einer Mitteilung.