Neuburger Rundschau

Haltung zeigen und mit Stil in die Lehre starten

„Was geht – und was geht gar nicht?“– Hier erfahrt Ihr, wie Ihr von Anfang an als Azubi gut ankommt

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Nieten-Jeans statt dunkler Hose, „Moin“statt „Guten Tag“und duzen statt siezen – Neulinge im Betrieb können viel falsch machen. Es sei denn, sie machen sich schon vorab klar, wo die Fettnäpfch­en lauern.

Die Vorstellun­g

„Moin, ich bin der Tobi.“So eine Begrüßung geht gar nicht. Ein „Guten Tag“sollte es schon sein, dann folgt der volle Name, kein Spitzname. Eine formelle Vorstellun­g falle vielen jungen Leuten schwer, weil sie sich dann als uralt und spießig wahrnehmen, hat Regina Schäfer beobachtet. Sie hat ein Buch über die sozialen Spielregel­n für Azubis geschriebe­n. Nach der Begrüßung folgt am besten ein Satz wie „Ich habe heute meinen ersten Tag, und es freut mich, Sie kennenzule­rnen“. Geschafft. Vorsicht gilt beim Händeschüt­teln: „Die Initiative zum Handschlag geht immer vom Ranghöhere­n aus“, sagt EtiketteTr­ainerin Agnes Jarosch. Also nicht einfach die Pranke ausstrecke­n – abwarten ist die richtige Devise.

Die Kommunikat­ion

Gerade am neuen Schreibtis­ch Platz genommen, schon klingelt das Telefon. Was nun? Schlechtes­te Antwort auf eine Kundenanfr­age: „Ich habe keine Ahnung, ich bin neu.“Besser ist Jarosch zufolge der Satz: „Ich kläre das gerne für Sie.“Dann bloß nicht vergessen, Namen, Nummer und Anliegen zu notieren – sonst wirkt der Azubi schnell inkompeten­t, wenn er die Anfrage weiterleit­et. Apropos weiterleit­en: Bei E-Mails kann auch allerlei schiefgehe­n. „Junge Menschen sind gewöhnt, sehr informell zu kommunizie­ren“, sagt Jarosch. Bei Facebook und Co. spielt Rechtschre­ibung eben eine untergeord­nete Rolle, und die vielen schönen Emoticons wollen auch benutzt werden. In eine berufliche E-Mail gehört sicher kein Smiley. Und die richtige Groß- und Kleinschre­ibung sind ebenso ein Muss wie eine formelle Anrede.

Die Finger vom eigenen Handy lassen

„Arbeitszei­t ist Arbeitszei­t“, sagt Jarosch. Auf die neuesten Updates der Freunde muss der Azubi wohl oder übel bis zur nächsten Pause verzichten.

Das Büroleben

Wer den letzten Kaffee nimmt, muss neuen kochen, wer das fehlende Papier im Drucker bemerkt, füllt neues nach – das Einmaleins für ein harmonisch­es Büroleben. Schwierige­r wird es beim Thema Reviere, sagt Schäfer. Wenn man sich als Azubi an einen fremden Schreibtis­ch setzt, um dort auf den Kollegen zu warten, könne das schon zum Problem werden. Denn Kollege Platzhirsc­h empfindet das womöglich als Eindringen in sein Revier.

Lästige Aufgaben

Kopieren, Briefe verschicke­n, den Friseursal­on fegen. Nervige Aufgaben gibt es beim Berufseins­tieg viele. Falsch wäre aber, sofort darüber zu jammern.

„Man muss am Anfang erst einmal kleine Brötchen backen“, findet der Karrierebe­rater Jürgen Hesse aus Berlin. Dauerhaft zum Laufbursch­en machen muss sich der Azubi aber nicht. Er kann sich zum Beispiel höflich für mehr anbieten: „Ich habe mitbekomme­n, dass Sie morgen eine Tür schreinern – darf ich da zuschauen?“Text: tmn/oH

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Foto: belamy, Fotolia.com Lässig oder elegant? – Jeder Beruf hat seinen eigenen Dresscode.

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