Neuburger Rundschau

Zeitpunkt ist ideal für Weigert

- VON MANFRED RINKE redaktion@neuburger rundschau.de

Jetzt ist es amtlich: Roland Weigert wird als Spitzenkan­didat der Freien Wähler in den Landtagswa­hlkampf ziehen. Diese Entscheidu­ng bringt vor allem eine Partei in Bedrängnis: die CSU. Denn egal, wer am 9. März als Bewerber nominiert wird, er oder sie werden es dann schwer haben, gegen den amtierende­n Landrat das Direktmand­at zu gewinnen. Das aber braucht die CSU wegen des kleinen Stimmkreis­es und der großen Konkurrenz in Oberbayern, um ihren Kandidaten ins Maximilian­eum zu bringen.

Die Vorteile für Weigert liegen auf der Hand. Er ist nach zehn Jahren als Landrat nicht nur im gesamten Landkreis und als gebürtiger Hohenwarte­r sogar in den zum Stimmkreis gehörenden Pfaffenhof­ener Gemeinden bekannt. Er kann’s auch mit den Menschen, ist einer, der immer eher mehr als weniger anschiebt und hat sich in seiner Amtszeit nichts zu Schulden kommen lassen.

Genau das könnte für Weigert aber auch zum Nachteil gereichen. Denn warum sollten die Wähler ihren engagierte­n Landrat ziehen lassen, dem sie bei der Kommunalwa­hl vor vier Jahren erneut ihr Vertrauen und ihre Stimme geschenkt haben?

Weigert hat Gründe für seine Entscheidu­ng. Einer ist der, dass er der festen Überzeugun­g ist, als umtriebige­r, mit 49 Jahren relativ junger Abgeordnet­er in München für seinen Landkreis ebenso viel bewirken zu können wie als Landrat – nur auf anderer Ebene. Ein zweiter ist der, dass der Zeitpunkt für ihn nicht besser sein könnte, um aus seiner Position heraus für die Freien Wähler die Lücke zu füllen, die Horst Seehofer als Heimatabge­ordneter hinterlass­en wird. Eine größere Chance wird er nicht mehr erhalten.

Wenn er sie am 14. Oktober tatsächlic­h von den Wählern bekommen sollte, würde Weigert auch für ein Novum im Landkreis sorgen. Denn eine Landratswa­hl außerhalb der Reihe hat es hier noch nicht gegeben. Aber eins nach dem anderen.

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