„Chuc Mung Nam Noi“
Der vietnamesische Kulturverein feiert ein „glückliches Neues Jahr“. Mit dabei ist Oberbürgermeister Gmehling
Neuburg Sie sind als voll integriert anzusehen, ohne ihre südostasiatische Identität und Kultur aufgegeben zu haben. Die Rede ist von den rund 120 vietnamesischen Mitbürgern, die seit fast 30 Jahren im Raum Neuburg leben, sesshaft und inzwischen Neuburger geworden sind. Jetzt feierten sie im Ostend-Bürgerhaus traditionell das heuer laut vietnamesischem Mondkalender begonnene „Jahr des Hundes“, ein Symbol für ein freundliches Wesen, Treue und Loyalität. Es ist ihr Frühlingsfest, das auch Tetfest genannt wird.
Der inzwischen für solche Festivitäten viel zu klein gewordene Saal im Bürgerhaus war festlich geschmückt. An der Stirnseite prangten auf grünem Tuch in vietnamesischer Zierschrift die Worte „Chuc Mung Nam Noi“– ein „glückliches Neues Jahr“und Xuan Mau Tuat, was das „Jahr des Hundes“ankündigt.
Das Neujahrsfest der Ostasiaten ist ja bekanntlich ein richtiges Familienfest. In ihrer Heimat reisen ihre Landsleute zu ihren Heimatfamilien, das Land ist, wie man hört, total in Bewegung. Dann geht es dort laut zu, aber richtig laut, Musik, Tanz und Feuerwerk, gutes Essen bestimmen die Szene. Und: Immer wieder gibt es Fotos, mit den Eltern, Geschwistern, Freunden und Bekannten. Für die Kinder ganz wichtig: Wie bei uns an Weihnachten erhalten sie viele Geschenke. Nicht zu vergessen ist ein Altar, an dem Asiaten sich auch in Neuburg ihrer verstorbenen Vorfahren erinnern. Dort werden dann Geschenke abgelegt, die diese zu deren Lebzeiten besonders geschätzt haben.
In Neuburg war die Beteiligung wie immer groß: Aber auch viele deutsche Gäste waren zu sehen. An der Spitze Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling, Stadträtin Christiane Heyne und der große Vietnamesen-Freund und Förderer Leo van Wittene. Sie alle wurden vom Vorsitzenden des veranstaltenden Vietnamesichen Kulturvereins e.V. Pham Ngoc Chong und von Moderator Tran Duy Giap herzlich begrüßt.
Dass sich das Stadtoberhaupt sichtlich wohl fühlte, war Bernhard Gmehling anzumerken. Wie alle prostete er seinen ausländischen Freunden zu, als das Neue Jahr ausgerufen wurde. Er zeigte sich sichtlich „über die Gestaltung des Festes begeistert“, bedauerte allerdings gleichzeitig, dass das Bürgerhaus für größere Veranstaltungen inzwischen zu klein geworden ist. Er regte an, dass der Stadtrat mal über eine Erweiterung nachdenken sollte, was ihm lebhaften Beifall bescherte.
Mit einem ostasiatischen Spezialitätenbuffet
Zum vietnamesischen Tetfest gehört natürlich auch ein gutes Essen: Die fein herausgeputzten, teilweise in heimatlichem Outfit gewandeten Damen des Vereins hatten auch vorher diesmal ein beeindruckendes ostasiatisches Spezialitätenbüffet aufgebaut, auf dem vom berühmten Klebereis, Frühlingsrollen und Crevetten alles zu finden war, was den Gaumen erfreute.
Zuerst schmackhaft essen, dann richtig feiern – so hieß die weitere Devise des Abends. Gesang und Tänze von jungen Vietnamesinnen und künstlerische Darbietungen erfreuten die Ostasiaten, die voll in heimatlicher Stimmung bis in die frühen Morgenstunden feierten.