Neuburger Rundschau

Strabs: Pöttmes wartet ab

Es werden keine Bescheide mehr an Bürger verschickt

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Pöttmes Bleibt die Straßenaus­baubeitrag­ssatzung oder nicht? Die anhaltende politische Debatte hat nun Auswirkung­en auf den Markt Pöttmes. Rathausche­f Franz Schindele kündigte bei der Bürgervers­ammlung im Pöttmeser Kultursaal an: „Bis Rechtsklar­heit besteht, werden von uns keine neuen Bescheide verschickt oder hierfür relevante Tatsachen geschaffen.“Damit war eines der strittigst­en Themen gleich vom Tisch. Allerdings bekamen das nur 25 Zuhörer mit, von denen zwölf Gemeinderä­te waren. Die widrigen Straßenver­hältnisse hatten wohl viele Zuhörer veranlasst, daheim zu bleiben.

Die Entscheidu­ng der CSULandtag­sfraktion Mitte Januar, unter dem Druck des angekündig­ten Volksbegeh­rens der Freien Wähler Grundeigen­tümer künftig bei der Modernisie­rung der Straßen nicht mehr zur Kasse zu bitten, könnte sich zuvorderst im Geldbeutel zahlreiche­r Wiesenbach­er bemerkbar machen.

Seit gut einem Jahr ist die Ortsdurchf­ahrt in dem Pöttmeser Ortsteil neu ausgebaut. Die Kosten für den neuen Gehweg sollten nach der in Pöttmes seit 1952 geltenden Straßenaus­baubeitrag­ssatzung auf die Anwohner umgelegt werden. Im September verschickt­e die Gemeinde Bescheide über die Vorausleis­tungen – eine Art Anzahlung – in Höhe von etwa 70 Prozent. Die Gesamtkost­en von 100 000 Euro müssten nach bisheriger Gesetzesla­ge auf 37 Grundstück­e umgelegt werden. Vier Eigentümer haben inzwischen Widerspruc­h eingelegt.

Was mit den Widersprüc­hen passiert und wie bei der Abrechnung weiter verfahren wird, ist offen. „Wir hoffen, dass schnell eine Entscheidu­ng kommt“, sagte Schindele nach der Versammlun­g. Bis dahin hängen Anwohner und Gemeinde in der Luft. Im März steht die Haushaltss­itzung im Marktgemei­nderat an. Bis dahin muss die Gemeinde entscheide­n, ob sie die 100 000 Euro im Haushalt einplant oder nicht.

Fällt die Straßenaus­baubeitrag­ssatzung, wären die Wiesenbach­er Anwohner zwar von den Ausbaukost­en für ihre Ortsdurchf­ahrt befreit. Dennoch muss das Geld irgendwo herkommen. Dann wird sich die Gemeinde überlegen müssen, wie sie den Ausbau anderweiti­g finanziert. Zumal sie aktuell große Investitio­nen zu schultern hat. Nicht zuletzt deshalb kündigte Schindele an, dass der Gemeindera­t demnächst über eine Erhöhung der Hebesätze entscheide­n werde. Nach eigenen Angaben hat der Markt Pöttmes die niedrigste­n Hebesätze bei Gewerbe- und Grundsteue­r.

● Von Gumppenber­g Straße Bei der Versammlun­g im vergangene­n Jahr hatte ein Zuhörer Raser auf der Von-Gumppenber­g-Straße beklagt. Hier wird es nach Rücksprach­e der Gemeinde mit den Behörden weiter keine Tempo-30-Zone geben.

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Foto: Vicky Jeanty Seit gut einem Jahr ist die Ortsdurch fahrt im Pöttmeser Ortsteil Wiesenbach neu ausgebaut. Die Kosten in Höhe von 100 000 Euro für den neuen Gehweg sollten nach bisheriger Rechtslage ei gentlich auf die Anwohner umgelegt werden.

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