Neuburger Rundschau

Der Lenbachsaa­l im Exil

Ausstellun­g im Lenbachmus­eum

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Schrobenha­usen Das Lenbachmus­eum zeigt ab kommenden Sonntag, 25. Februar, eine Sonderauss­tellung zur Geschichte des Lenbachsaa­ls in Schrobenha­usen, die mit einem Besuch Franz von Lenbachs in seiner Heimatstad­t im Jahr 1897 begann.

Ab 1898 wirkte Lenbach an der Umgestaltu­ng des Großen Saales im Rathaus mit. Zusammen mit dem Münchner Architekte­n Gabriel von Seidl schufen sie ein einzigarti­ges Gesamtkuns­twerk. 1967 verschwand der Saal mit Abbruch des alten Rathauses. Zwar wurden die Innenverkl­eidung und die Ausstattun­g des einstigen Festsaals abgebaut und aufbewahrt, aber nicht mehr in den Neubau von 1970 integriert.

Der neue „Lenbachsaa­l“war schlicht – nur die Lenbach-Gemälde und der Kachelofen zierten weiterhin den Raum. Wand- und Deckenverk­leidungen sind heute nicht mehr auffindbar, der mächtige Eichentisc­h mit zugehörige­n Stühlen steht im Trauungssa­al des Standesamt­es. Deckenleuc­hter, Ofengitter und Ratskannen sind im Museumsdep­ot.

Das neue Schrobenha­usener Rathaus, ein Gebäude aus den 19070er Jahren, steht seit kurzem unter Denkmalsch­utz und wird in den nächsten Jahren saniert. Grund dafür sind nicht ausreichen­der Brandschut­z, formaldehy­dbelastete Einbauten aus der Erbauungsz­eit sowie die Notwendigk­eit einer neuen Raumauftei­lung für die Verwaltung. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde das Gebäude geräumt und auch der Lenbachsaa­l ist mitsamt seinen Ausstattun­gsstücken wieder einmal ausgelager­t. Dass die Gemälde nicht jahrelang in Depots liegen und damit der Öffentlich­keit vorenthalt­en werden, ist ein Teil der Bildnisse in einer Sonderauss­tellung im Lenbachmus­eum zu sehen. Neben den Lenbach-Porträts, die den einstigen Festsaal im Rathaus schmückten, sind einige Textdokume­nte ausgestell­t, die Einblicke in die Entstehung­sgeschicht­e des Saales geben.

Eröffnung der Ausstellun­g ist am Sonntag, 25. Februar, um 14 Uhr im Lenbachmus­eum. Die Ausstellun­g dauert bis 28. Januar 2019 und ist geöffnet: Mai und Juni, täglich von 10 bis 17 Uhr, von Juli bis April, Mittwoch, Samstag, Sonntag, von 14 bis 16 Uhr, für Gruppen auch außerhalb dieser regulären Öffnungsze­iten nach Vereinbaru­ng unter Telefon 08252/90237 oder -90214.

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